Am kommenden Freitag startet die erste Runde im DFB-Pokal. Mit dabei sind auch drei Mannschaften aus der Regionalliga West. Auch wenn die Regionalligisten allesamt als Außenseiter in die Partien gehen, kommt es doch immer wieder zu Überraschungen in der ersten Runde. Wir haben zusammengefasst, welche Teams seit der Neugründung der Regionalliga West ihre Erstrundenpartie gewinnen konnten.
Preußen Münster, 2021/22
Das wohl skurrilste Weiterkommen eines Regionalligisten feierte Preußen Münster im vergangenen Jahr gegen den VfL Wolfsburg. Nachdem Münster in der 90. Minute den Anschlusstreffer zum 1:1 hinnehmen musste, ging das Erstrundenspiel in die Verlängerung. Auch wenn der VfL Wolfsburg die Partie in Person von Wout Weghorst und Ridle Baku nach 120 Minuten mit 3:1 für sich entscheiden konnte, waren es die Münsteraner, die in der zweiten Runde antreten durften.
Denn VfL-Trainer Mark van Bommel wechselte in der 102. Spielminute zum sechsten Mal, erlaubt waren allerdings nur fünf Wechsel. Nach dem Spiel herrschte allgemeine Verwirrung, doch das DFB-Sportgericht wertete den Verstoß und Münster erreichte die zweite Runde. Dort mussten sie sich der Hertha mit 1:3 geschlagen geben.
Rot-Weiss Essen, 2020/21
Die erfolgreichste Teilnahme einer Mannschaft der Regionalliga West seit der Neugründung schaffte Rot-Weiss Essen. Mit einem 1:0-Erfolg über Arminia Bielefeld sicherten sich die Essener das Ticket für die zweite Runde. Dort wartete Fortuna Düsseldorf, die zwar kurz vor Schluss noch den Anschlusstreffer schafften, sich am Ende aber mit 2:3 geschlagen geben mussten. Im Achtelfinale stand RWE dann Bayer Leverkusen gegenüber. Nach 90 torlosen Minuten ging Leverkusen zum Ende der ersten Hälfte der Verlängerung in Führung. Doch RWE kämpfte sich zurück und Oguzhan Kefkir konnte in der 108. Minute ausgleichen. Der krönende Abschluss gelang Simon Engelmann, der RWE kurz vor dem Ende der Verlängerung ins Viertelfinale schoss. Dort musste sich Rot-Weiss Essen mit einer 0:3-Niederlage gegen Holstein Kiel aus dem Pokal verabschieden.
SC Verl, 2019/20
Einen ebenfalls beeindruckenden Pokalauftritt legte der SC Verl hin. In der ersten Runde wurde der Bundeligist FC Augsburg mit 2:1 bezwungen. Gegen Holstein Kiel konnte auch nach 120 Minuten kein Sieger ermittelt werden. In einem dramatischen Elfmeterschießen behielt der SC Verl die Nerven und gewann das Spiel mit 8:7 (1:1 n.V.). Im Achtelfinale wartete dann Union Berlin, gegen die der Sportclub lange Zeit ein tolles Spiel zeigte. Doch ein Sonntagsschuss von Robert Andrich in der 85. Minute ließ die Verler Pokalträume platzen.
SV Rödinghausen, 2018/19
In der ersten Runde des DFB-Pokals 2018/19 traf Debütant SV Rödinghausen auf Dynamo Dresden. Gleich zwei Mal musste Rödinghausen in der ersten Halbzeit einen Rückstand in Kauf nehmen, doch es gelang jeweils der Ausgleich. Nach einer ereignisarmen zweiten Hälfte ging es in die Verlängerung, in der es lange den Anschein machte, dass das Spiel erst im Elfmeterschießen entschieden werden sollte. Doch in der 123. Minute stocherte Maximilian Hippe nach einer Ecke den Ball ins Tor der Dresdener. In der zweiten Runde wartete dann der FC Bayern München. Nachdem Rödinghausen schnell mit 0:2 in Rückstand geriet, gelang in der zweiten Hälfte sogar der Anschlusstreffer. Doch der Rekordmeister konnte am Ende trotz starkem Kampf nicht bezwungen werden.
FC Viktoria Köln, 2015/16
Für den FC Viktoria Köln sah es lange Zeit so aus, als müsste man sich Union Berlin in der ersten Runde geschlagen geben. Beim Stand von 0:1 aus Sicht der Kölner bekam Union einen Elfmeter zugesprochen. Kapitän Damir Kreilach schob den Ball allerdings am Tor vorbei. Als hätte Viktoria Köln diesen Weckruf gebraucht, drehten sie das Spiel in kürzester Zeit und zogen mit einem 2:1-Erfolg verdient in die zweite Runde des Pokals ein. Dort war Bayer Leverkusen allerdings eine Hausnummer zu hoch, Viktoria Köln ging mit 0:6 chancenlos unter.
SC Wiedenbrück 2000, 2013/14
Obwohl Fortuna Düsseldorf die Erstrundenpartie gegen den SC Wiedenbrück von vorne bis hinten zu kontrollieren schien, konnten die Düsseldorfer keine ihrer Chancen nutzten. In der 90. Minute passierte Innenverteidiger Tobias Levels auch noch ein Missgeschick beim versuchten Rückpass, was ihn zu einer Notbremse im eigenen Strafraum zwang. Marwin Studtrucker behielt vom Punkt die Nerven und erzielte den Siegtreffer zum 1:0. Doch der Pokaltraum sollte nicht lange anhalten. In der zweiten Runde verlor der SC Wiedenbrück zuhause gegen den SV Sandhausen mit 1:3.