Der eiskalte Erling Haaland hat Marco Rose bei Borussia Dortmund einen Einstand nach Maß beschert. Der Norweger steuerte beim nie gefährdeten 3:0 (2:0) beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden in der ersten DFB-Pokalrunde alle drei Treffer bei und zeigte sich eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt bereits wieder in Torlaune. Rose konnte sein erstes Spiel als BVB-Trainer deshalb über weite Strecken ganz entspannt mit den Händen in den Hosentaschen verfolgen.
Haaland stellte für den Titelverteidiger 86 Tage nach dem Triumph in Berlin bereits vor der Pause (26. und 31., Foulelfmeter) die Weichen auf Sieg, nach dem Wechsel legte er früh einen weiteren Treffer nach (51.). Der klar unterlegene Hessenpokalsieger konnte seinerseits bei der 14. Teilnahme am DFB-Pokal nie ernsthaft von einer Sensation träumen, noch im Vorjahr war durch einen Überraschungserfolg gegen Zweitligist Heidenheim der Einzug in Runde zwei gelungen.
Rose musste in den ersten Wochen bereits zahlreiche knifflige Aufgaben lösen, die späte Rückkehr der EM-Fahrer und große Verletzungsprobleme erschwerten die Vorbereitung. „Es kann holpern, gar keine Frage“, räumte der 44-Jährige ein. Fast eine halbe potenzielle Stammelf fehlte dem BVB in Wiesbaden, in der Innenverteidigung musste sogar U23-Spieler Antonios Papadopoulos von Beginn an aushelfen.
Neuzugang Gregor Kobel begann im Tor, Angreifer Donyell Malen saß wegen Trainingsrückstands zunächst auf der Bank. Doch auch ohne den Toptransfer kam die mit Doppelspitze agierende BVB-Offensive gleich ins Rollen. Nico Schulz vergab schon nach 45 Sekunden freistehend vor SVWW-Keeper Florian Stritzel, Haalands Schuss (3.) kratzte Ahmet Gürleyen mit einer spektakulären Rettungsaktion von der Linie.
Nach gut zehn Minuten und weiteren Chancen von Marco Reus (10.) und Jude Bellingham (11.) kam die Elf von Rüdiger Rehm etwas besser ins Spiel, verteidigte nun deutlich geschickter. Doch dann bestrafte der BVB die mutiger werdenden Gäste knallhart. Erst bediente Reus mit einem Traumpass Haaland, dann verwandelte der Mittelstürmer den an ihm selbst verursachten Foulelfmeter souverän.
Wiesbaden stellte zur Pause von Dreier- auf Viererkette um, doch nur Minuten nach Anpfiff erstickte Haaland im Nachschuss die letzten vagen Hoffnungen im Keim. Danach nahm der BVB etwas das Tempo raus, kontrollierte die Partie aber mühelos im Schongang. Ab der 66. Minute feierte dann auch Malen noch sein Debüt. Der Niederländer vergab aber die große Chance zum 4:0 (82.).