Kevin-Prince Boateng war mal wieder ein Totalausfall – genau wie Adam Szalai oder der in der Abwehr vogelwilde Atsuto Uchida.
Die Schalker Einzelkritik:
Ralf Fährmann (3): Das war kein Abend für den Schalker Torhüter. Bekam in der ersten Halbzeit genau drei Schüsse auf seinen Kasten und alle waren drin, ohne dass er daran etwas hätte verhindern können. Konnte sich wenigstens in der letzten Minute auszeichnen, als er gegen Anthony Modeste gleich zweimal mit einer glänzenden Fußabwehr das 1:4 verhinderte.
Atsuto Uchida (5): In der Defensive völlig überfordert. Verlor vor dem 0:2 leichtfertig den Ball an Kai Herdling. Leistete sich davor schon einige Fehlpässe, die alle guten Ansätze nach vorne kaputt machten.
Benedikt Höwedes (4+): Hatte in der 5. Minute die erste richtig gute Chance mit einem Kopfball nach einer Draxler-Flanke. Verpasste kurz nach der Pause den Anschlusstreffer, der die Partie noch einmal spannend gemacht hätte, als er vor dem Hoffenheimer Tor in Rücklage kam und mit links drüber schoss. Hätte nach seinem Schubser gegen Schipplock auch vom Platz fliegen können.
Joel Matip (4-): War nicht frei von Wacklern beim Abspiel und in der Zweikampfführung nicht immer konsequent genug.
Christian Fuchs (5): Das war ein Rückfall in schlechteste Zeiten! Rutschte beim 0:1 an Herdlings Flanke vorbei, das kann man sicher besser lösen! Hatte mit dem starken Kevin Volland enorme Probleme.
Roman Neustädter (5): Er kann der Mannschaft momentan nicht helfen. Spielt brav und bieder, ohne sich sichtbar gegen solch eine Niederlage aufzubäumen.
Jermaine Jones (5): Das viele Lob nach der guten Leistung gegen Stuttgart ist ihm nicht gut bekommen. War an den Gegentoren zwei und drei beteiligt, beim 0:2 ließ er sich von Schipplock an der Außenlinie tunneln und beim 0:3 schoss er Sebastian Rudy an, von dessen Hüfte der Ball direkt bei Roberto Firmino landete.
Jefferson Farfan (3+): Wer sonst hätte dieser trostlose Schalker Vorstellung noch einmal etwas Hoffnung verleihen können, wenn nicht er? Das 1:3 war zwar ein echter Geniestreich, brachte aber nicht mehr die Wende. Der mit Abstand beste Schalker war viel zu oft auf sich allein gestellt.
Kevin-Prince Boateng (5): Wie kurz zuvor Höwedes, hätte auch er Schalke früh mit einem Kopfball in Führung bringen können, setzte das Leder aber nach Jones-Flanke neben den Kasten. Schauspieleinlagen wie im 16er gegen Andreas Beck kann er sich sparen, das war lächerlich! Hing nach seiner guten Vorstellung gegen Stuttgart körperlich schon wieder merklich durch.
Julian Draxler (4-): Sein Missverständnis mit Uchida, den er rechts im Strafraum in die Gasse schicken wollte, nach dem 0:2 war symptomatisch für die große Schalker Verunsicherung in der Phase. Versuchte es mit Einzelaktionen, scheiterte dabei aber entweder an Hoffenheims Keeper Jens Grahl oder einmal am Pfosten. Hatte Glück, dass er für sein übles Frustfoul kurz vor Schluss an Andreas Ludwig nur Gelb sah.
Adam Szalai (5): Seit seiner Handoperation hat er keine vernünftige Partie mehr abgeliefert. Bei allem Einsatz, spielerisch ist das teilweise grenzwertig, wie er da vorne agiert.
Tim Hoogland (4): Körperlich viel präsenter als „Uschi“, aber in der Vorwärtsbewegung limitiert. Beendete die Partie mit einem dicken Andenken auf dem rechten Spann.
Max Meyer (3-): Brachte den erhofften Schwung, verpasste aber 20 Minuten vor dem Abpfiff aus halblinker Position den Anschlusstreffer zum 2:3, nachdem ihn Draxler schön frei gespielt hatte.