Wenn die TSG Hoffenheim an diesem Dienstagabend (20.30 Uhr) in der Schalker Arena gastiert, sind viele Tore eigentlich vorprogrammiert, schließlich garantieren die beiden Mannschaften zusammen mit dem Hamburger SV die bisher trefferreichsten Spiele in der Bundesliga. Allerdings sind weder Schalkes Coach Jens Keller noch sein Hoffenheimer Kollege Markus Gisdol wirklich Freunde des fröhlichen Spektakels.
"Das geht mir total auf den Sack. Das ist jede Woche dasselbe. Ich glaube nicht, dass wir in diesem Kalenderjahr nochmal ein normales Spiel abliefern werden", fluchte Gisdol nach dem jüngsten 4:4 der Kraichgauer am vorigen Samstag gegen Werder Bremen und fügte mit einer Portion Gagenhumor an: "Wenn wir irgendwann mal sieben Tore schießen, bekommen wir sicher auch sieben."
Keller kann ebenfalls auf derlei Acherbahnfahrten der Gefühle verzichten. "Ein 3:3 oder 4:4 finde ich nicht witzig", sagte der 43-Jährige auch mit Blick auf die Bundesliga-Partie vor zwei Monaten in Hoffenheim, als seiner Mannschaft ein zweimaliger Zweitore-Vorsprung nicht für einen Sieg reichte. 3:3 hieß es am Ende, Schalke hätte sogar nach krassen Fehlern noch verlieren können.
Doch nach dem 3:0-Sieg am vergangenen Samstag gegen Stuttgart gehen die Königsblauen das K.o.-Spiel voller Selbstvertrauen an. "Wir waren ja schon vor Beginn der Saison so arrogant zu sagen, dass wir das Endspiel in Berlin erreichen wollen", erinnert Manager Horst Heldt an seine vollmundige Aussage im Sommer. "Jetzt geht es gegen Hoffenheim aber erst einmal darum, in diesem Wettbewerb zu überwintern. Wenn wir so konzentriert und engagiert spielen wie gegen Stuttgart, werden wir das auch schaffen."
Für Schalke hat der Pokal laut Heldt "einen enormen Stellenwert". Schließlich sei es "noch nicht so lange her, dass wir in Berlin dabei waren." 2011 war es, als die Mannschaft um Superstar Raúl mit einem 5:0 über den damaligen Zweitligisten MSV Duisburg den Pott nach Gelsenkirchen brachte.