Fans, Mannschaft, Trainer: Alle, die es mit dem VfL Bochum halten, waren nach dem erlösenden ersten Sieg in der laufenden Saison erleichtert.
Das Kellerduell konnte der VfL mit 2:0 gegen den 1. FC Heidenheim gewinnen. Und das völlig verdient, der VfL war die bessere Mannschaft. Die Bochumer waren aggressiver und spielfreudiger.
Was VfL-Trainer Dieter Hecking dazu brachte, viele lobende Worte über die Leistung zu verlieren, die nicht selbstverständlich war, nachdem der Druck durch die Ergebnisse der Konkurrenz am Samstag nochmals angestiegen war.
Hecking bilanzierte: "Wir wollten unbedingt gewinnen. Natürlich haben wir die Ergebnisse der anderen Mannschaften wahrgenommen. Unabhängig davon habe ich der Mannschaft gesagt, dass das gar nichts mit uns machen darf. Wir mussten sowieso gewinnen. Diese Einstellung haben wir von der ersten Minute an hervorragend umgesetzt. Wir wollten Intensität auf den Platz bringen, viele Zweikämpfe gewinnen und ein intensives Spiel führen. Wir haben darauf spekuliert, dass Heidenheim am Ende der Englischen Woche etwas müde ist."
Was sicher auch ein Aspekt war für den Erfolg, doch der VfL lieferte an diesem Tag auch viele Gründe, warum der erste Dreier eingefahren werden konnte.
Hecking: "Mich hat es sehr gefreut, dass die spielerische Komponente bei uns nicht zu kurz gekommen ist. Unsere Tore haben wir schön herausgespielt. Wir sind 120 Kilometer gelaufen, hatten viel Ballbesitz, haben viele Zweikämpfe gewonnen. So muss es aussehen, wenn wir erfolgreich sein wollen. Wir sind jetzt ein Stück weiter, haben uns herangerobbt. Noch haben wir aber nichts erreicht. Dennoch war die Erleichterung in der Kabine gerade auch zu spüren. Es ist gut, dass die Jungs mit diesem Gefühl in die kurze Pause gehen."
Und ab Anfang Januar geht es dann weiter, klar ist, der VfL geht als Herausforderer in die zweite Saisonhälfte - vielleicht gibt es noch zwei Punkte obendrauf am grünen Tisch, sollte das 1:1 bei Union Berlin für die Bochumer gewertet werden.
Doch auch, wenn der VfL diese Zähler bekommt, jeder weiß, dass es nach der Winterpause besser und konstanter laufen muss, will die Hecking-Elf eine Chance auf den Klassenerhalt haben.
Der Coach dazu: "Wir brauchen im neuen Jahr mehr Siege als die anderen vor uns. Wir haben gemerkt, dass wir eine Abstiegskampfeuphorie entwickeln können. Gemeinsam mit unseren Fans ist in den nächsten 19 Spielen noch sehr, sehr viel möglich."