Mit seinen Äußerungen zu Borussia Dortmund sorgte Matthias Sammer nach der Champions-League-Niederlage des BVB beim FC Bologna vor sechs Wochen für großes Aufsehen.
Ein ähnliches Szenario müssen die Dortmunder beim Achtelfinal-Hinspiel gegen den OSC Lille am Dienstagabend (21 Uhr, RS-Liveticker) nicht befürchten. Sammer wird nicht als TV-Experte bei Amazon Prime Video im Einsatz sein. Das teilte der Streamingdienst, bei dem die Rechte für die Begegnung liegen, mit.
Beim ersten BVB-Auftritt in der Königsklasse nach Bologna gegen Sporting Lissabon fehlte Sammer bereits. Damals wurden persönliche Gründe als Ursache für die Abwesenheit des früheren Nationalspielers angeführt.
Nun teilte Amazon mit: "Wie schon in den vergangenen Spielzeiten bei Prime Video rotieren wir das Expertenteam über die Saison hinweg." Borussia Dortmund verwies auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) darauf, dass der Klub nicht Vertragspartei sei. Statt Sammer werden Shkodran Mustafi, Christoph Kramer und Tabea Kemme am Dienstagabend als TV-Experten fungieren.
Sammer war nach dem Bologna-Spiel in die Schlagzeilen geraten, da er zugleich als externer Berater des BVB tätig ist. Er hatte die Mannschaft nach der 1:2-Niederlage - das Spiel besiegelte das Aus des damaligen Trainers Nuri Sahin - hart kritisiert ("körperliche und geistige Nicht-Verfassung").
Das sorgte unter anderem bei Lothar Matthäus für Unverständnis. "Matthias Sammer hat viel für den BVB und den deutschen Fußball geleistet, aber seine Doppelrolle als TV-Experte und externer Berater des Vereins ist für mich ein No-Go", schrieb Matthäus damals in seiner Sky-Kolumne.
Die Bild-Zeitung hatte Ende Januar berichtet, dass Sammer sich auf Drängen der Dortmunder Führung entscheiden müsse, ob er weiter als BVB-Berater oder als TV-Experte bei Borussia-Spielen arbeiten wolle. Bisher ist das von keiner Seite bestätigt worden.
Prime Video überträgt am Dienstag das Topspiel der Königsklasse. Alle anderen Partien laufen beim ebenfalls kostenpflichtigen Internetsender DAZN. (mit dpa)