Ex-BVB-Profi Oliver Kirch nahm sich die Zeit, um mit RS über das anstehende Champions-League-Finale zu sprechen. Seinem Ex-Klub drückt er am 1. Juni gegen Real Madrid die Daumen.
Der aktuelle Trainer der U19 von Borussia Mönchengladbach erinnert sich an die Zeit zurück, in welcher auch er im Kader eines Champions-League-Finals stand: "Wir waren vor elf Jahren da. Da haben wir es leider nicht geschafft."
Auch wenn Borussia Dortmund in dieser Saison nicht immer ganz auf der Höhe war, wenn es um die Bundesliga ging, zeigten sie in der Champions League regelmäßig, wozu sie imstande sind. Das macht auch Kirch Hoffnung. "Es war keine Top-Saison vom BVB, aber in der Champions League haben sie es immer hinbekommen, sich auch gegen Favoriten durchzusetzen. Das ist auch jetzt nötig, um gegen Real zu gewinnen."
Vor allem die Außenseiterrolle könnte der Borussia laut ihm gut zuspielen: "Ich glaube, gerade mit dieser Außenseiterrolle kommt der BVB ganz gut klar. Das könnte ein Vorteil sein, dass keiner etwas erwartet, um dann vielleicht den Überraschungserfolg zu landen."
Die Schwierigkeit der Aufgabe ist ihm allerdings bewusst. Vor allem die Offensive der Madrilenen in Schach zu halten, wird der Schlüssel zum Erfolg sein: "Du musst versuchen, die Offensive unter Kontrolle zu halten, gleichzeitig aber auch schauen, dass du selber irgendwie ein Tor machst", erklärte er.
In dem einen Spiel musst du direkt komplett da sein. Du hast keine zweite Chance.
Oliver Kirch
"Dass das schwer ist, hat jede Mannschaft erfahren, die in diesem Jahr gegen Real gespielt hat", fügte Kirch hinzu. Auch die Besonderheit eines Endspiels ist nicht zu unterschätzen. "Es ist ein Finale. In dem einen Spiel musst du direkt komplett da sein. Du hast keine zweite Chance." Eine Form des Drucks, die der BVB innerhalb der letzten zwölf Jahre häufig, Real Madrid allerdings noch deutlich regelmäßiger zu spüren bekam.
Neben den Finalsiegen 2012, 2017 und 2021 (DFB-Pokal) gab es 2013 (Champions League), 2014, 2015 und 2016 auch vier Saisons in Folge, in denen die Borussia jedes Finale verlor. In diesem Jahr soll es als klarer Underdog anders werden.
Sieg für Reus: "Der Ausgang, den wir uns alle Wünschen"
In seinen insgesamt drei Saisons beim BVB stand Kirch in jeder Spielzeit zusammen mit Marco Reus auf dem Platz. Auch er wünscht seinem Ex-Kollegen einen "kitschigen" Abschied bei der Borussia.
"Der Ausgang, den wir uns alle wünschen, ist klar. Am 31. Mai hat er Geburtstag. Einen Tag später kann er Champions-League-Sieger werden und dann abtreten. Ich glaube, mehr Märchen geht nicht."
Auch nach Reus' letztem Bundesliga-Spiel wäre das umso passender. "Er hat es in seinem letzten Bundesliga-Spiel schon gezeigt. Noch einmal von Anfang als Kapitän mit einem traumhaften Freistoßtor. Sein 100. Heimtor. Das ist irgendwie alles viel zu kitschig, eigentlich."
Mit einem Champions-League-Sieg würde die Dortmunder Vereinslegende seine Ära beim BVB krönen. "Warum wäre das nicht die Story, die ihn endgültig unsterblich macht?" Kirch drückt seinem Ex-Kollegen und der gesamten Mannschaft auf jeden Fall so fest er kann die Daumen.