Am dritten Spieltag der Gruppenphase der Champions League steht heute Abend (20.45 Uhr) das Duell zweier Ausnahmeteams im Zentrum des Interesses. Der englische Champion FC Chelsea misst sich dabei an der heimischen Stamford Bridge mit dem spanischen Titelverteidiger FC Barcelona. Doch auch die Partien in den anderen Gruppen sind nicht zu verachten, zumal so renommierte Klubs wie Inter Mailand oder Galatasaray Istanbul bereits mit dem Rücken zur Wand stehen. ##Picture:panorama:2501## Im Fokus der Öffentlichkeit steht aber ohne Frage das Duell an der Stamford Bridge, wo vor allem Torwart Henrique Hilario zwischen den Pfosten der Gastgeber einem Blitzlichtgewitter ausgesetzt sein dürfte. Der 30 Jahre alte Portugiese erhält nach den Ausfällen von Chelsea-Stammkeeper Petr Cech (Schädelbruch) und dessen Stellvertreter Carlo Cudicini, die sich beide am vergangenen Wochenende im Punktspiel gegen Reading verletzt hatten, die Chance, sich auf internationalen Parkett zu präsentieren.
Mourinho vertraut seiner Nummer drei
"Hilario ist ein Torwart mit internationaler Erfahrung. Er hat schon zweimal mit Porto in der Champions League gegen Barcelona gespielt. Da mache ich mir überhaupt keinen Kopf", erklärte Chelseas portugiesischer Teammanager Jose Mourinho, der mit einem Erfolg gegen die seit 15 Spielen in der "Königsklasse" ungeschlagenen Katalanen den Einzug in die nächste Runde so gut wie perfekt machen würde.
"Wir haben mit Barcelona noch eine Rechnung offen. Die wollen wir begleichen", sagte Michael Ballack vor dem Kräftemessen mit Ronaldinho und Co. Der deutsche Nationalmannschafts-Kapitän war zwar in der vergangenen Saison in den Duellen seines neuen Klubs gegen "Barca" (1:2, 1:1) noch nicht dabei, weiß aber um die Bedeutung der Partie: "Alle glauben, dass Chelsea in dieser Saison reif für den Titel ist, das sehe ich ähnlich. Aber wir haben unser Limit noch nicht erreicht. Deshalb kommt Barcelona für uns im richtigen Moment", meinte der ehemalige Münchner, der fest davon überzeugt ist, dass er mit seinem neuen Klub den Vorsprung auf den Titelverteidiger (4 Punkte) ausbauen kann, der dann möglicherweise von Werder Bremen eingeholt werden könnte.
Große Zuversicht herrscht aber auch beim spanischen Tabellenführer, bei dem allerdings Afrikas Fußballer des Jahres Samuel Eto´o aufgrund einer schweren Knieverletzung ausfällt. Nicht zuletzt der zweimalige Weltfußballer Ronaldinho, der sich zuletzt starker Kritik ausgesetzt sah, sorgt bei den Katalanen für Optimismus. "Mit seinen zwei Toren gegen Sevilla hat er sich eindrucksvoll zurückgemeldet", lobte Barca-Trainer Frank Rijkaard, der sich in der Vergangenheit schon einige verbalen Scharmützel mit seinem Chelsea-Kollegen Mourinho geliefert hat. "Ich bin immer noch nicht bei 100 Prozent und kann mich noch weiter verbessern", meinte Ronaldinho, der dies am liebsten schon beim Tabellenführer der Gruppe A unter Beweis stellen möchte.
Inter fürchtet den Sturz ins Bodenlose
Ganz andere Sorgen hat Inter Mailand, das gegen Spartak Moskau den ersten Gruppensieg landen will. Bei einer weiteren Pleite droht dem Tabellenführer der Serie A am Ende der Vorrunde sogar der Super-GAU, falls sogar der Verbleib im UEFA-Cup verspielt würde. Die Hoffnungen der Italiener, diesen Rückschlag zu verhindern, ruhen auf dem brasilianischen Nationalspieler Adriano, der seit März nicht mehr in der "Königsklasse" getroffen hat. "Ich bin mir sicher, dass bei ihm der Knoten platzen wird", äußerte ein optimistischer Inter-Boss Massimo Moratti, der sein Team in der Bayern-Gruppe noch längst nicht abgeschrieben hat.
In der Gruppe C wollen der Tabellenführer FC Liverpool (4 Punkte) bei Girondins Bordeaux und der punktgleiche Verfolger PSV Eindhoven bei Galatasaray Istanbul gegen jeweils noch sieglose Gegner einen großen Schritt ins Achtelfinale machen. Der FC Valencia (6) könnte mit einem Sieg bei Schachtjor Donezk die Führung in Gruppe D ausbauen. Die Spanier liegen mit sechs Punkten vor dem AS Rom (3), der bei Olympiakos Piräus antreten muss.