Etwas bereitet David Beckham Sorgen: Im heutigen Achtelfinal-Hinspiel der Champions League will der Star von Real Madrid nicht seine zweite Verwarnung sehen: "Da ich schon eine Gelbe Karte gesehen habe, würde mir eine erneute Verwarnung den Auftritt in zwei Wochen in Highbury verbauen. Das wäre sehr schade." Denn schließlich ist das Spiel gegen Arsenal London die erste Partie gegen ein Team aus seiner Heimat, seit der englische Kapitän im Sommer 2003 nach Spanien wechselte.
Ronaldo will weg aus Madrid
Derweil sorgt Beckhams Teamkollege Ronaldo mit der Ankündigung seines Abschieds zum Saisonende für Wirbel: "Ich habe mich in Bernabeu nie zuhause gefühlt, die Fans haben mich nie mit dem nötigen Respekt behandelt und mich nie akzeptiert", klagte der dreimalige Weltfußballer am Montag: "Ich habe immer gesagt, dass ich bei keinem Verein spielen kann, wo ich nicht geliebt werde", sagte der 29-Jährige und kündigte eine definitive Entscheidung nach der WM in Deutschland (9. Juni bis 9. Juli) an.
Mit ganz anderen Gefühlen sieht Beckham dem ersten Auftritt des Jahres in der "Königsklasse" entgegen: "Darauf habe ich fast drei Jahre gewartet. Manchester United wäre mir als Gegner zwar noch lieber gewesen, aber auf einen Klub aus meiner Heimatstadt zu treffen, ist auch etwas Besonderes", sagte der frühere "ManU"-Star.
"Nicht über Nacht das Fußballspielen verlernt"
Trotz einer momentanen Schwächephase des Tabellen-Fünften der Premier League warnt Beckham davor, Arsenal zu unterschätzen: "Sie haben eine großartige Mannschaft, auch wenn sie zuletzt nicht so gut gespielt haben. Wenn wir nicht unser Bestes geben, ist Arsenal immer in der Lage, daraus Kapital zu schlagen." Man dürfe sich nicht von der Momentaufnahme der "Gunners" täuschen lassen: "Sie können ja nicht über Nacht das Fußballspielen verlernt haben."
Real selbst fand nach schwachem Saisonstart erst in den vergangenen Wochen allmählich zur gewohnten Form und hofft nun auf eine Fortsetzung der jüngsten Erfolgsserie auf europäischer Bühne. "Wenn wir unser Potential abrufen, können wir jeden Gegner schlagen. Nachdem wir vor einigen Monaten zu Hause unser Probleme hatten, ist das Bernabeu-Stadion inzwischen wieder eine Festung geworden", meint Beckham.
Arsenal aber auf Formsuche
Für Arsenal mit dem deutschen Nationaltorhüter Jens Lehmann ist die Champions League, in der man im vergangenen Herbst eine starke Vorrunde mit fünf Siegen und einem Unentschieden spielte, die wohl letzte Chance, die Saison noch zum Positiven zu wenden. In beiden englischen Cup-Wettbewerben ausgeschieden und in der Meisterschaft 25 Punkte hinter Spitzenreiter FC Chelsea zurück, hofft man beim Meister von 2004, über die internationalen Auftritte wieder zu alter Form zurückzufinden. "Wir haben zurzeit nicht das nötige Selbstbewusstsein. Aber vielleicht können wir daran in den Spielen gegen Real arbeiten", erklärte Teammanager Arsene Wenger vor der Reise nach Madrid.
Liverpool selbstbewusst
Bei der Generalprobe unterlag Arsenal am vergangenen Dienstag beim Rekordmeister und letztjährigen Champions-League-Gewinner FC Liverpool mit 0:1. Die "Reds", die zudem am Samstag im Achtelfinale des FA-Cups Manchester United mit 1:0 bezwangen, gehen entsprechend gestärkt in ihr Hinspiel bei Benfica Lissabon. Liverpools Coach Rafael Benitez zeigt sich zuversichtlich: "Wir haben das Selbstbewusstsein und werden versuchen, das Spiel zu kontrollieren. Wir werden dabei offensiv agieren, denn es wäre wichtig, ein Tor in Lissabon zu schießen."
Etwas im Schatten der großen Duelle zwischen Bayern München und dem AC Mailand, Real und Arsenal sowie dem Auftritt des Titelverteidigers steht das vierte Achtelfinal-Spiel am Dienstag. Zwischen dem niederländischen Meister PSV Eindhoven und Frankreichs Champion Olympique Lyon kommt es dabei zu einer Neuauflage der letztjährigen Viertelfinal-Begegnungen. Damals setzte sich der PSV nach zwei 1:1-Unentschieden erst im Elfmeterschießen des Rückspiels durch, scheiterte dann aber im Halbfinale am AC Mailand.