Stürmer Vahid Hashemian wird Bundesliga-Rekordmeister Bayern München im ersten Gruppenspiel der Champions League bei Maccabi Tel Aviv am Mittwoch (20.45 Uhr/live bei Premiere) zur Verfügung stehen. "Es ist sein ausdrücklicher Wunsch mitzufahren", erklärte Trainer Felix Magath nach einem Gespräch mit dem Iraner. Die Bayern hatten ihrem Stürmer auf Grund der politischen Spannungen zwischen Israel und dem Iran die Teilnahme an der Partie freigestellt.
Gewissenskonflikt beim Iraner
Hashemian befand sich in einem Gewissenskonflikt, nachdem sich der iranische Judo-Weltmeister Arash Miresmaeili bei den Olympischen Spielen in Athen geweigert hatte, seinen Auftaktkampf gegen Israels Ehud Vaks anzutreten. Für seine Protestaktion war der Fahnenträger der iranischen Mannschaft von seinem Nationalen Olympischen Komitee ausdrücklich gelobt worden ("Heldentat"), der nationale Sportbund überwies ihm sogar die Olympiasieg-Prämie von 120.000 Dollar.
Nach Ansicht von Vereinspräsident Franz Beckenbauer hätte es um Hashemian ohnehin keine Diskussionen geben dürfen. "Die Politik sollte sich aus dem Sport raushalten. Er ist ein Spieler von Bayern München, er hat einen Vertrag mit uns. Ich sehe keinen Grund, warum er nicht spielen sollte", sagte der "Kaiser" am Samstag am Rande der Bundesliga-Partie der Bayern gegen Arminia Bielefeld (1:0) israelischen Reportern.
Beckenbauer macht UEFA Vorwürfe
Zugleich äußerte Beckenbauer sein Unverständnis über die harte Haltung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) bei der terminlichen Festsetzung der Partie in Tel Aviv. Nicht zuletzt die israelische Regierung hatte darauf gedrängt, wegen des jüdischen Neujahrsfestes bereits am Dienstag zu spielen. "Ich weiß nicht, was das Problem der UEFA war. Wir wollten ja helfen, aber wir konnten nicht. Das war mangelnde Flexibilität von Seiten der UEFA", so Beckenbauer.
Neben Hashemian wird am Dienstag voraussichtlich auch Claudio Pizarro mit nach Israel reisen. "Er ist sicher ein Spieler, der uns weiterhelfen kann. Möglicherweise wird er schon am Mittwoch eine Lösung sein", sagte Magath. Der peruanische Stürmer hatte im Juli bei der Copa America einen Anriss der Schädeldecke erlitten und kann nach überstandener Operation wieder voll mittrainieren. Ausfallen werden dagegen Pizarros Stürmerkollege Roque Santa Cruz nach einer Operation am rechten Knie sowie Mehmet Scholl, den muskuläre Probleme plagen.
Kahn kann spielen
Sicher mit von der Partie sein wird Torhüter Oliver Kahn, der sich gegen Bielefeld eine Hüftprellung zugezogen hatte und deshalb am Sonntag nicht mit der Mannschaft trainieren konnte. "Wir haben keine Sorgen, dass er nicht spielen könnte", sagte Magath.
Unterdessen hat Bayerns Gegner Maccabi Tel Aviv eine gelungene Generalprobe für das erste Spiel in der Champions League gefeiert. Am dritten Spieltag der israelischen Premier League besiegte der Meisterschafts-Zweite der vergangenen Saison den nationalen Pokalsieger Bnei Sachnin durch einen Treffer (17.) des Ghanaers Ishmael Addo mit 1:0 (1:0).