Was steht an? Das Finale der Champions League, dem wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb. Im Wanda Metropolitano in Madrid treffen am Samstag um 21.00 Uhr im englischen Duell Tottenham Hotspur und der FC Liverpool aufeinander.
Wer ist der Favorit? Die Reds von Teammanager Jürgen Klopp sind leicht im Vorteil. Der LFC spielte in der Premier League die beste Saison seiner Vereinsgeschichte, am Ende fehlte lediglich ein Punkt auf Meister Manchester City. Das Klopp-Team sollte sich von seinen 26 Zählern Vorsprung auf die Spurs aber nicht blenden lassen. Die Mannschaft des Argentiniers Mauricio Pochettino schaltete auf dem Weg ins Endspiel unter anderem City aus. Gegen Liverpool setzte es in der Saison zwei knappe Niederlagen (jeweils 1:2).
Wer steht im Mittelpunkt? Natürlich Jürgen Klopp. Der 51-Jährige kämpft gegen seinen Final-Fluch. Der gebürtige Stuttgarter verlor seine sechs jüngsten großen Endspiele. Zum dritten Mal greift er in der Champions League nach dem Titel - im Vorjahr scheiterte er mit Liverpool an Real Madrid, 2013 mit Borussia Dortmund am deutschen Dauerrivalen Bayern München.
Gibt es auch sonst deutsche Beteiligung? Nein. Erstmals seit 2011 findet das Endspiel der Königsklasse ohne einen deutschen Nationalspieler statt. Beim FC Liverpool besitzt Verteidiger Joel Matip zwar die deutsche Staatsbürgerschaft, der gebürtige Bochumer spielt jedoch seit 2010 für Kamerun.
Wer sind die wichtigsten Spieler? Bei Tottenham richtet sich der Fokus auf Harry Kane. Der Angreifer dürfte nach wochenlanger Pause in Folge einer Knöchelverletzung gerade rechtzeitig für das Aufeinandertreffen mit den Reds fit werden, ob er auch von Beginn an spielt ist aber nicht sicher. Auch dem ehemaligen Bundesligaprofi Heung-Min Son sowie Spielmacher Christian Eriksen kommen wichtige Rollen zu. Auf Seiten Liverpools verkörpert Topscorer Mohamed Salah, der im vergangenen Jahr im Endspiel nach einem Foul von Sergio Ramos frühzeitig ausgewechselt werden musste, die größten Hoffnungen. Zudem überzeugten Sadio Mane und Innenverteidiger Virgil van Dijk in dieser Saison mit Top-Leistungen.
Wer pfeift die Partie? Der slowenische Schiedsrichter Damir Skomina. Seine Landsmänner Jure Praprotnik und Robert Vukan fungieren als Assistenten, der vierte Offizielle ist Antonio Mateu Lahoz aus Spanien. Auch der DFB ist bei den Unparteiischen vertreten: Felix Zwayer (Berlin) und Mark Borsch (Mönchengladbach) assistieren dem Videoschiedsrichter Danny Makkelie aus den Niederlanden.
Wie viele Zuschauer werden erwartet? Die Behörden rechnen damit, dass 70.000 englische Fans die Reise in die spanische Hauptstadt antreten - 20.000 von ihnen ohne Ticket für das Endspiel. Das Wanda Metropolitano, das 2017 neu eröffnete Stadion von Atletico Madrid, ist mit 67.829 Zuschauern natürlich ausverkauft.
So viele englische Fans, geht das gut? Das ist eine Sorge der Polizei. Das Spiel wurde als Hochrisikospiel eingestuft. Die Anhänger beider Fanlager werden an unterschiedlichen Flughafen-Terminals ankommen und treffen sich an separaten Sammelpunkten in der Stadt. 4700 Sicherheitskräfte sind im Einsatz, so viele wie noch nie zuvor bei einer Sportveranstaltung in Madrid. Auch Drohnen werden zu Überwachungszwecken eingesetzt.
Wo wird die Partie übertragen? Nur im Pay-TV. Das ZDF bemühte sich vergeblich um eine Übertragung des Endspiels. Am Ende scheiterte der öffentlich-rechtliche Sender an einem Veto des Rechteinhabers DAZN, der auf dem deutschen Markt neben dem TV-Sender Sky die Partie live zeigt. (SID)