Beim Champions-League-Debütanten aus Sevilla wird Hinkel erneut nicht am Brasilianer Daniel Alves vorbeikommen. Im Mittelpunkt stehen heute andere als die beiden deutschen Nationalspieler. Stürmerstar Wayne Rooney gibt nach fünfwöchiger Verletzungspause voraussichtlich sein Comeback für den englischen Meister Manchester United im Spiel bei Sporting Lissabon. Die hochgelobte Offensive des FC Barcelona, der am zweiten Spielag (2. Oktober) beim deutschen Meister VfB Stuttgart antritt, will nach zwei torlosen Unentschieden in der Primera Division gegen Olympique Lyon endlich in Schwung kommen.
"Das ist nicht das Bild, das ich mir unter dem FC Barcelona vorstelle und nicht das, was wir abgeben sollten", meinte "Barca"-Coach Frank Rijkaard mit Blick auf die müde Nullnummer bei Osasuna Pamplona am Sonntag: "Wir haben in dieser Saison 'Barca' noch nicht so gesehen, wie wir es gewohnt sind." Fünf Punkte hat das Starensemble in der Liga auf dem Konto und erst drei Tore geschossen - ein unberechtigt anerkanntes "Wembley-Tor" von Yaya Toure sowie ein Freistoß und ein Elfmeter von Ronaldinho. Die Offensive mit Deco, Thierry Henry, Ronaldinho und Lionel Messi soll gegen die starken Franzosen, die keins der letzten sechs Champions-League-Duell mit spanischen Klubs verloren haben, endlich die hohen Erwartungen erfüllen. Fehlen wird Angreifer Samuel Eto'o (Oberschenkel) und Abwehrchef Carles Puyol (Knie).
Auch Manchester United hat in der Premier League ein Sturmproblem (nie mehr als ein Tor in sieben Spielen), das Rooney zum Auftakt der "Königsklasse" unbedingt lösen will. "Ich würde dafür sterben, spielen zu können", sagte der bullige Nationalstürmer, der sich am 12. August beim FC Reading einen Haarriss im linken Fuß zugezogen hatte und seitdem keine Minute mehr gespielt hat.
Fehlen wird Teammanager Sir Alex Ferguson Mittelfeldspieler Owen Hargreaves. Der Ex-Münchner laboriert an einer Zerrung und trat die Reise nach Lissabon gar nicht erst an. Mit dabei sein wird Cristiano Ronaldo, der Sporting 2003 in Richtung Manchester verlassen hatte. Auch Fergusons Assistent Carlos Queiroz hat als ehemaliger Sporting-Trainer einschlägige Erfahrungen mit den Portugiesen, die den Briten 1964 beim 5:0-Sieg die höchste Auswärtsniederlage in deren Europacup-Historie zufügten.
Im zweiten Spiel der Gruppe F trifft der AS Rom auf Dynamo Kiew - eine Begegnung, die unschöne Erinnerungen weckt. Das letzte Aufeinandertreffen beider Teams vor drei Jahren war beim Stand von 1:0 in der Halbzeit abgebrochen worden, nachdem der schwedische Referee Anders Frisk auf dem Weg in die Kabine von einem Feuerzeug getroffen worden war und eine Platzwunde erlitten hatte.
Arsenals Teammanager Wenger warnt derweil eindringlich vor dem FC Sevilla, UEFA-Cup-Sieger der vergangenen beiden Jahre: "Ich kenne Sevilla sehr gut und bin überzeugt, dass sie eine der besten Mannschaften Europas haben." Über Lehmann, der die "Gunners" 2006 nach 763 Minuten ohne Gegentor ins Finale gegen Barcelona (1:2) geführt und dort schon in der 18. Minute die Rote Karte gesehen hatte, verlor Wenger vor dem Start in die "Königsklasse" kein Wort.