Sieht Werder bereits wieder auf Kurs: Bremens brasilianischer Spielmacher Diego. (Foto: firo)
"Wir wollen eine feste Größe in der Champions League werden, da wäre ein Ausscheiden natürlich ein Rückschritt", erklärte Werder-Sportdirektor Klaus Allofs vor dem Millionenspiel beim kroatischen Meister und Pokalsieger. Die Ausgangslage ist nach dem 2:1-Erfolg im Hinspiel allerdings nicht schlecht, und durch den ersten Saisonsieg in der Bundesliga am Samstag beim 1. FC Nürnberg (1:0) haben die Norddeutschen zusätzlich Rückenwind erhalten. "Wir sind ganz dicht dran an der Form des letzten Jahres", ist Bremens Spielmacher Diego überzeugt. Dass Werder die Königsklasse erstmals seit 2003 verpassen könnte, mag sich der brasilianische Mittelfeldspieler nicht ausmalen. "Das ist der wichtigste Wettbewerb im Vereinsfußball. Ein Klub wie Werder muss da unbedingt vertreten sein. Das ist für mich und für die ganze Mannschaft eine riesige Motivation."
Dagegen scheint das Team von der Weser die herbe 0:4-Heimpleite am zweiten Meisterschafts-Spieltag gegen Bayern München verdaut zu haben. "Im Vergleich zu den ersten beiden Spielen, war unser Auftritt gegen Nürnberg eine deutliche Steigerung", meint Diego.
Auch Trainer Thomas Schaaf sieht seine ersatzsgeschwächte Mannschaft inzwischen gefestigter als noch zu Saisonbeginn. "Der Sieg in Nürnberg hat uns Selbstvertrauen und Sicherheit gegeben", so der Coach. An die Möglichkeit eines Ausscheidens denke er deshalb nicht: "Wir haben die Chance, zum vierten Mal hintereinander die Champions League zu erreichen. Das ist das Ziel, das wir vor Augen haben." Auch Allofs setzt die Bedeutung der Partie sehr hoch an. "Es ist für die Mannschaft und den Verein unheimlich wichtig, dass wir erfolgreich sind. Zum einen in finanzieller Hinsicht, zum anderen aber auch aus sportlichen und Image-Gründen." Immerhin würde ein Erreichen der ersten Gruppenphase in der Königsklasse Werder nach einer Studie der Wirtschafsprüfungsgesellschaft Deloitte rund 15 Millionen Euro bringen, dagegen ist selbst für den UEFA-Cup-Sieger kaum die Hälfte zu verdienen (FC Sevilla/2007: 6,75 Millionen).
Allerdings müssen die Bremer beim Rückspiel in Zagreb weiterhin auf eine Reihe von Leistungsträgern verzichten. In Torsten Frings, Tim Borowski, Clemens Fritz und Wome stehen vier Stammspieler der vergangenen Saison nicht zur Verfügung. Daneben fehlt auch Neuzugang Carlos Alberto, der vor einer Woche im Training einen Schwächeanfall erlitten hatte und schon gegen Nürnberg fehlte. Von den zuletzt kranken oder verletzten Spielern kehrt einzig Stürmer Boubacar Sanogo nach überstandener Fußverletzung in den Kader zurück.