"Wir müssen durch diese Phase irgendwie durch", sagt Sportdirektor Klaus Allofs und ergänzt fast trotzig: "Gegen Zagreb sind wir trotzdem Favorit." Sich bloß keine Schwächen einreden - die beiden Spiele gegen den kroatischen Meister (Rückspiel am 29. August) sind schließlich wieder "Millionenpartien". Zum vierten Mal in Folge würde Werder bei einem Erfolg in die lukrative Gruppenphase der "Königsklasse" einziehen und hätte erneut knapp neun Millionen Euro Einnahmen sicher. "Die Champions League ist ein wichtiger Bestandteil der Planungen und Perspektiven für die Zukunft", berichtet Allofs.
Also Augen zu und durch. Immerhin stehen Kapitän Frank Baumann und der neuverpflichtete Brasilianer Carlos Alberto wieder zur Verfügung. "Wir schauen nicht auf die Spieler, die fehlen, sondern auf die, die wir zur Verfügung haben", sagt Schaaf, "und diese Spieler haben genug Qualität, damit wir uns gegen Zagreb durchsetzen." Doch der Respekt vor den Kroaten ist groß. Die Mannschaft, bei der seit Saisonbeginn der ehemalige Duisburger Georg Koch im Tor steht, hat seit 34 Spielen nicht verloren. "In der Qualifikation im letzten Jahr gegen Arsenal London hatten sie keine Chance, jetzt sehen sie eine", sagt Werders Kroate Jurica Vranjes: "Wenn wir unentschieden spielen oder nur ein Tor vorlegen, wird das Rückspiel im Maksimir-Stadion zur Hölle."
Auch Keeper Koch verspricht den Bremern für die zweite Partie einen heißen Tanz: "Hier wird eine Atmosphäre sein, die man in Deutschland nicht kennt." Eine junge, technisch versierte Mannschaft wartet auf Werder, in der der vom FC Brügge zurückgekehrte Nationalspieler Bosko Babalan (28) und sein Sturmpartner Tomislav Sokota (30) neben dem 35-jährigen Koch die erfahrensten Akteure sind. "Die jungen Leute sind natürlich heiß, die wollen sich beweisen", sagt Koch, "für sie ist das das Spiel des Lebens."
Partien auf internationaler Bühne sind auch immer ein Schaufenster für die Welt. So verkaufte Dinamo vor dieser Saison seinen Stürmerstar Eduardo für zwölf Millionen Euro an den FC Arsenal nach London, Vedran Corluka ging für 10,5 Millionen zu Manchester City. Der 21 Jahre alte Regisseur Luka Modric könnte als nächster auf sich aufmerksam machen. "Für mich ist er einer der besten Mittelfeldspieler der Welt", sagt sein Mannschaftskollege Marijo Mandzukic.