Es lief die zweite Halbzeit des Playoff-Hinspiels zur Champions League zwischen dem FC Schalke und PAOK Saloniki, als ein massives Polizeiaufgebot in die Nordkurve stürmte. Der Grund für den behelmten Einsatz der Sicherheitskräfte war eine mazedonische Flagge, mit der die "Ultras GE" die gegnerischen Anhänger angeblich provoziert haben sollten.
Zunächst sollen die Mitarbeiter des Wachdienstes die Schalker Fans dazu aufgefordert haben, das rote Tuch der "Komiti Skopje", das seit einiger Zeit bei jedem Heimspiel der Königsblauen unten in der Nordkurve hängt, zu entfernen. Als die Schalker Anhänger der Aufforderung nicht nachkamen, rückte die Polizei an und setzte nach Schilderungen aus der Kurve Pfefferspray und Schlagstöcke ein, wodurch mehrere Personen Reizungen bzw. Verletzungen davon getragen haben sollen.
Seit einem UI-Cup-Spiel bei Vardar Skopje pflegen die Ultras eine Fanfreundschaft zu den Mazedoniern. Im Mai waren die Schalker Profis nach dem Saisonschluss zu einem Freundschaftsspiel nach Skopje gereist.
Nach dem Spiel kam natürlich auch die Frage auf, ob die heftigen Auseinandersetzungen zwischen den eigenen Fans und der Polizei die Mannschaft beeinflusst hat. Das stritt Jermaine Jones jedoch ab: "Wir haben davon etwas mitbekommen. Aber zum einen wussten wir nicht, worum es ging. Zum anderen dürfen wir uns von so etwas nicht ablenken lassen."
Ähnlich fiel der Kommentar von Keeper Timo Hildebrand aus, der als Schalkes Nummer eins in unmittelbarer Nähe des Geschehens war. "Ich habe gehört, dass da etwas im Gange ist, dann mehrmals nach hinten geschaut und viele Polizisten gesehen. Natürlich ist das nicht förderlich, es wäre besser für die Mannschaft, wenn im Stadion gute Stimmung herrscht."