Pierre-Emerick Aubameyang wird nicht mehr allzu lange Spieler von Borussia Dortmund sein – eine Prognose, die in etwa so gewagt ist, wie jene, dass es in den kommenden Wochen an seinem künftigen Arbeitsort London auch mal regnen wird. Natürlich können Transfers immer platzen, aber nachdem sich der FC Arsenal endlich aus der Deckung gewagt und sein Interesse offiziell bekundet hat, spricht alles dafür, dass das Geschäft rasch über die Bühne geht.
Der Poker um die Ablösesumme ist längst eröffnet. Dass Hans-Joachim Watzke das Interesse Arsenals öffentlich bestätigt, ist Teil des Spiels: Es erhöht den Druck auf den Interessenten, das Geschäft erfolgreich abzuschließen. Zwar liegen die Parteien noch auseinander, was die Ablösesumme betrifft, aber am Ende wird sich eine Kombination aus Fixsumme und erfolgsabhängiger Prämien finden, die es beiden Seiten erlauben wird, den Transfer als Erfolg zu verkaufen.
Inzwischen haben die Beteiligten mehr zu verlieren, wenn der Deal platzt: Arsenal braucht einen Ersatz für Alexis Sanchez, der in Kürze zu Manchester United wechseln wird. Dortmund sehnt sich nach Ruhe. Und Aubameyang hat sich mit seinem Verhalten bei Fans, Vorgesetzten und Teamkollegen unmöglich gemacht.
Dass beim parallel zum Ligaspiel des BVB ausgetragenen privaten Kick in Dortmund ausgerechnet Ousmane Dembélés Trikot trug, kann nur als Provokation gegen den eigenen Arbeitgeber aufgefasst werden – der Franzose hatte bekanntlich im Sommer seinen Wechselwunsch durch einen Trainingsstreik untermauert.
Der BVB steht dem weitgehend machtlos gegenüber: Er könnte Aubameyang dauerhaft auf die Tribüne verbannen – aber dann sinkt der Marktwert und das üppige Gehalt muss ja trotzdem pünktlich gezahlt werden. Auch wenn es schwer zu ertragen ist, dass der Stürmer mit seinen Eskapaden sein Ziel wohl erreicht: Ein Verkauf ist die bessere Lösung.