Nach fünf Jahren erfolgreicher Arbeit des Trainers gesellten sich in Mainz immer mehr Probleme hinzu. Tuchel sprach Anfang 2014 hinter dem Rücken seines Arbeitgebers mit Schalke 04. Aus seinem noch ein Jahr gültigen Vertrag wollte er anschließend wegen eines Symptoms, das vermutlich am besten mit Amtsmüdigkeit beschrieben ist, entlassen werden. Die Vereinsspitze fühlte sich hintergangen und erwog, nicht zuzustimmen. Tuchel blieb stur. So gerade eben verhinderten sie im idyllischen Mainz ein eskalierendes Streit-Szenario. Wobei: Der damalige Torhüter Heinz Müller, von Tuchel sportlich aussortiert, sprach in Zusammenhang mit seinem Trainer von Diktatur und Mobbing.
Tuchel ist in der Zwischenzeit gereift, als Mensch und Trainer. Er ist klug, klug genug, um zu erkennen, dass sich da ein Problem vor ihm ausbreitet. Dass er bei seiner zweiten Station im Profi-Fußball die gleichen Konflikte und Meinungen heraufbeschwört, weckt Argwohn – auch bei möglichen zukünftigen Arbeitgebern. Aus Mainz sind sie beim BVB gewarnt worden vor diesem unbequemen Tuchel. Sie wollten es nicht wahrhaben. Nun ist es kompliziert. Für Tuchel noch mehr als für den BVB.