Dass die Fans während des Sonntags-Spiels Wind von der drohenden Pleite bekamen, während die eigenen Angestellten auf dem Eis bis dato keinerlei Informationen über den Stand der Dinge hatten, war der unrühmliche Gipfelpunkt.
Zudem muss die Frage erlaubt sein, warum nach dem unglimpflichen Ende der Gespräche mit der Stadt Essen am Freitag, erst zwei Tage später die Öffentlichkeit informiert wurde. Dass sich keine 48 Stunden nach dem Hilferuf bereits der ersehnte Gönner gefunden hat, sollte den Verantwortlichen hoffentlich als Denkzettel dienen. Da helfen auch keine Plattitüden a la „hinterher ist man immer schlauer“. Erst wenn dieser Erkenntnisgewinn sich auch nachhaltig bei den Verantwortlichen durchsetzt, ist dem Verein auch auf Dauer geholfen.
Denn dass sich an der Spitze personell Grundlegendes verändert, ist nahezu ausgeschlossen. Schließlich haben die Personen, die „den Karren in den Dreck gefahren haben“, ihn nun unter Aufbringung letzter persönlicher Kraft- und Finanz-Reserven auch wieder herausgezogen. Es zeichnet sich eher eine „sanfte Revolution“ in Form der Installierung eines zweiten Geschäftsführers ab - ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Denn auf Sicht hilft den Moskitos wohl nur eine Professionalisierung der Vereins-Strukturen. Ein Eishockey-Zweitligist braucht mittelfristig eine Klub-Spitze, die sich hauptberuflich um die Geschicke des Vereins kümmert. Dann sollte auch ein längerfristiges Überleben in der Zweiten Liga möglich sein. Der Anlass zum Umdenken wäre zweifelsohne gegeben.