Die Zuschauerzahlen sind dagegen alles andere als meisterlich.
Viele Tore, leere Ränge: Obwohl in Düsseldorf die Torfabrik der Deutschen Eishockey Liga (DEL) steht, ist die Zuschauerbilanz des rheinischen Traditionsklubs DEG ein Trauerspiel. Nach einem miserablen Saisonstart liegt die Düsseldorfer EG mit 14 Siegen in den letzten 16 Spielen wieder voll auf Erfolgkurs und mischt die Liga kräftig auf. Sieben Siege in Folge feierte der Altmeister und damit auch den Sprung an die Tabellenspitze - doch die Fans lässt der Höhenflug kalt.
"Ich bin ein wenig ratlos", sagt DEG-Manager Lancy Nethery, "die Mannschaft spielt zurzeit hervorragend. Darüber hinaus haben wir seit Saisonbeginn viele Aktionen für die Fans gestartet." Während es Zuschauer-Krösus Eisbären Berlin auf durchschnittlich 13.915 Besucher bringt, verfolgten bisher im Schnitt nur 4653 Zuschauer die Spiele in der Rather Arena. In der DEL liegt die DEG damit auf Platz fünf, auch weit hinter dem sportlich schwächelnden Erzrivalen Kölner Haie (9125).
Zumindest auf dem Eis sorgen die Rheinländer für positive Schlagzeilen. Der Höhenflug der DEG ist vor allem auf die Systemumstellung von Trainer Jeff Tomlinson zurückzuführen. Der 40 Jahre alte Deutsch-Kanadier war zu Saisonbeginn aus Berlin an den Rhein gewechselt und hat den Düsseldorfern ein neues Gesicht verpasst. Das Team ist seitdem offensiver ausgerichtet und spielt mit höherer Bereitschaft zum Risiko. "Wir haben dem Trainer zu Saisonbeginn die nötige Entwicklungszeit eingeräumt. Nun wollen wir mit der Unterstüzung unserer Fans weiter erfolgreich sein", sagt Nethery.
Zu Saisonbeginn hatte ein gravierender Umbruch dem achtmaligen Meister zunächst eine Talfahrt mit zahlreichen Niederlagen beschert. Anfang Oktober lag die DEG als Schießbude der Liga noch auf dem vorletzten Tabellenplatz. Anschließend stabilisierte sich insbesondere die Defensive um Torwart Jean-Sebastien Aubin und die Verteidiger Andy Roach und Andy Hedlund.
"Wir haben am Anfang Zeit gebraucht, um das neue System zu verinnerlichen. Wir glauben an unsere Spielweise und an den Trainer. Das macht uns so erfolgreich", sagt DEG-Kapitän Daniel Kreutzer. Durch die Siegesserie haben man sich viel Selbstvertrauen erarbeitet und auch gleichzeitig den nötigen Respekt der Gegner verschafft.
Vor Saisonbeginn hatten die DEG-Verantwortlichen mindestens Platz sechs und damit die direkte Qualifikation für die Play-offs ausgegeben. Doch nicht erst seit dem 5:2-Heimsieg über die Straubing Tigers sind die Düsseldorfer in den Kreis der ernsthaften Titelanwärter aufgestiegen. Am Freitagabend ist Ex-Meister Berlin zu Gast im Rheinland. Dann soll die Halle besser gefüllt sein und mit einem sportlichen Leckerbissen ein Köder für die Fans ausgelegt werden.