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MSV-Frauen
Der erste Schlag für die Euphorie

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Leistungsträgerin Lisa Makas wird dem MSV Duisburg lange verletzt fehlen. Auch ohne sie baut Trainer Christian Franz-Pohlmann weiter an der neuen Hierarchie im Team

Es musste ja förmlich so kommen. In der vergangenen Saison gab es die jeweils halbjährigen Ausfälle von Linda Bresonik und Danica Wu, dazu die bis heute andauernde Verletzungspause von Stammtorhüterin Meike Kämper – jetzt hat es den MSV Duisburg schon wieder getroffen. Der Kreuzbandriss, den sich Angreiferin Lisa Makas im Trikot der österreichischen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in den Niederlanden zugezogen hat, fällt genau in eine Phase, in der angesichts dreier guter erster Vorbereitungswochen beim Frauenfußball-Bundesligisten gerade ein zartes Optimismus-Pflänzchen zu wachsen begann.

Mit der Mannschaft macht es gerade enorm viel Spaß. Die Spielerinnen sind sehr lernwillig und entwickeln sich in jeder Trainingseinheit weiter.

MSV-Frauen-Trainer Christian Franz-Pohlmann

Der neue Trainer Christian Franz-Pohlmann war jedenfalls schon am Samstag nach dem 5:1-Testspielsieg gegen Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Köln II leicht ins Schwärmen geraten: „Mit der Mannschaft macht es gerade enorm viel Spaß. Die Spielerinnen sind sehr lernwillig und entwickeln sich in jeder Trainingseinheit weiter.“ Als Lohn für ihr Engagement dürfen sich die Zebra-Frauen nun erst einmal ein wenig entspannen. Nach dem 4:0 über Bundesliga-Absteiger Bayer Leverkusen am Sonntag gab es eine Woche Freizeit. Am 7. August sieht sich das Team erstmals wieder, zwei Tage später geht es ins Trainingslager nach Goch.

Dort wird Lisa Makas naturgemäß nicht dabeisein können. Als „tiefen Schlag“ für die Euphorie nach den überraschenden Erfolgen Österreichs bei der EM hatte der MSV-Coach ihre Verletzung bezeichnet. Die Hoffnung war zweifellos, das gute Abschneiden der Alpenkickerinnen als eine Art Blaupause für das eigene Team nutzen zu können. „Mentalität schlägt Qualität“, hatte Franz-Pohlmann am Samstag im Hinblick auf das Viertelfinale gegen Spanien prophezeit – und letztlich Recht behalten.

Zwei Österreicherinnen können den ganz großen Wurf schaffen

Jetzt sind es noch zwei Duisburgerinnen, die mit dem Underdog den ganz großen Wurf schaffen wollen: Virginia Kirchberger, die am Sonntag nach zuvor drei Einsätzen über die komplette Spieldauer erst nach 81 Minuten eingewechselt wurde, und Neuzugang Barbara Dunst, die noch ohne Einsatz ist. Am Donnerstag um 18 Uhr könnten sie in Breda mit einem Sieg gegen Deutschland-Bezwinger Dänemark (mit Ex-MSV-Torhüterin Stina Lykke Petersen) das Endspiel erreichen. Ob es nach der Rückkehr des Duos so etwas wie Sonderurlaub geben wird, konnte Christian Franz-Pohlmann noch nicht sagen. „Das werden wir individuell entscheiden. Ich denke mal, dass die Spielerinnen nach der EM ein, zwei Tage brauchen werden, um ihren Fokus wieder auf den Verein zu legen.“

Das könnte für Virginia Kirchberger auch die Rückkehr ins Kapitänsamt bedeuten, das sie beim MSV in der Saison 2015/16 schon einmal innehatte. Gegen Köln übernahm Vanessa Martini diese Funktion, gegen Leverkusen Paula Radtke. Dass es auf dem Platz nach dem Abgang von Linda Bresonik und Rahel Kiwic zu ruhig zugeht, findet Christian Franz-Pohlmann nicht: „Wir haben 50 Prozent der Mannschaft verloren, die Hierarchie muss sich noch finden. Aber Paula Radtke und Marina Himmighofen übernehmen Verantwortung, eine Lucia Haršányová kann das auch. Vanessa Martini spricht auf dem Platz viel mit den Mädels.“

Apropos Mädels: Am Wochenende erhielten auch die vier „Talentspielerinnen“ Naomi Gottschling, Fuko Takahashi, Pia Rybacki und Kira Schuster Spielzeit. Gottschling wirkte gegen Köln sogar über 30 Minuten als Innenverteidigerin mit. „Naomi hat sehr gut trainiert“, lobte Christian Franz-Pohlmann die Nachwuchskickerin. „Insgesamt ist es ja unser Ziel, die Distanz zum eigentlichen Kader zu verkürzen. Das geht aber natürlich auch nur, wenn Trainingsfleiß und Lernwille stimmen“, so der Coach.

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