Rückrunden-Auftakt gelungen: Die SG Wattenscheid 09 ist nach der langen Winterpause und einer intensiven Vorbereitungszeit erfolgreich in die zweite Hälfte der Saison gestartet. Gegen Abstiegskandidat SG Finnentrop/Bamenohl gelang den Schwarz-Weißen ein knapper 1:0 (1:0)-Sieg. Der entscheidende Treffer fiel bereits nach weniger als 90 gespielten Sekunden. Mann der brisantesten Aktionen: Tim Kaminski.
„Das Spiel hatte einen besonderen Charakter. Wir wussten um die Brisanz und den Stellenwert. Uns war bewusst, dass wir auch ein bisschen Ballbesitz abgeben müssen“, erzählte Wattenscheids Cheftrainer Christopher Pache. Dementsprechend musste der 37-Jährige seinen Matchplan gegenüber den Testspielen etwas anpassen.
Gejubelt werden durfte aber bereits nach der ersten Offensivaktion der Partie: Einen Eckball von der rechten Seite schoss Kaminski am zweiten Pfosten gleich zur 1:0-Führung (2.) für „Nullneun“ ein. Der Defensivmann wurde von der gegnerischen Verteidigung völlig übersehen. Nachdem sich der Gegner kurz schüttelte, hatte er im Anschluss allerdings mehr von den ersten 45 Minuten.
„In der ersten Halbzeit haben wir es brutal schwer verteidigt. Wir waren zu weit weg von den Gegenspielern. Trotzdem standen wir relativ kompakt und haben alle Situationen, von denen zugegebenermaßen aber auch keine zwingend war, auf der letzten Linie bereinigt“, resümierte Pache.
SG Wattenscheid 09: Mroß - Kaminski, Kacmaz, Gabriel, Sarli - Renke (80. Lewicki), Sindermann (66. Firat) - El Mansoury (83. Deniz), Buckmaier (74. Loheider), Yesilova (66. Kouonang) - Nnaji
SG Finnentrop/Bamenohl: Taach - Chatar, Meyer (68. Herrmann), Butzkamm, Kolberg (83. Fünfsinn), Musangu - Dier (74. Tews), Becker, Klaas (46. Akhabach) - Thiemann, Albayrak
Schiedsrichter: Jörn Schäfer
Tore: 1:0 Kaminski (2.)
Gelb-Rot: Kaminski (88.)
Zuschauer: 468
Beim Pausentee erklärte der Coach seiner Elf, dass sie „geduldig bleiben“ und die „Energie auf den Platz“ bringen müsse. Daraufhin erkämpfte sich die SGW den spielerischen Vorteil im zweiten Durchgang und machte vieles besser: „Wir waren bei den zweiten Bällen griffiger, hatten mehr Ballpositionen, haben wieder Ballbesitzphasen geschaffen. Die eine oder andere Umschaltmöglichkeit blieb leider ungenutzt. Daran müssen wir arbeiten“, so Pache. In der Schlussphase gelang Kaminski mit einem Lattentreffer beinahe sogar noch der Doppelpack (86.).
Als hätte er nicht schon für genug Spielereignisse gesorgt, wurde der Siegtorschütze, aufgrund wiederholter Taktikfouls, kurz vor Abpfiff noch mit der Ampelkarte vom Platz gestellt (88.). Vorangegangen war ein unterbundener Konter. „Das tut weh. Kami wird uns fehlen“, ärgerte sich Pache, der im kommenden Auswärtsspiel beim ASC 09 Dortmund (14. Februar, 19:30 Uhr) nun ohne seinen Vizekapitän auskommen muss. Zuvor nutzt die SGW in der kommenden Woche den spielfreien Sonntag für einen Test gegen Westfalia Herne.
Bei den Gästen wollte man in Wattenscheid die Chance nutzen, sich von den Abstiegsrängen zu distanzieren. Umso größer war die Enttäuschung nach Abpfiff. „Ich hatte das Gefühl, dass mehr für uns drin war. Wieder einmal mussten wir ein frühes Standard-Gegentor fressen. Das zieht sich durch die Saison und ist irgendwann auch eine Willensfrage. In Summe sind wir mit der ersten Halbzeit zufrieden, in der zweiten Halbzeit haben wir die Klarheit in unserem Spiel verloren. Ärgerlich, dass wir hier etwas haben liegen lassen“, fasste Trainer Jonas Ermes zusammen.
Wie auch die Wattenscheider, bekommt es Finnentrop als Nächstes mit dem Tabellenzweiten aus Dortmund-Aplerbeck zu tun. Dieses Duell steigt aber schon am 9. Februar um 15:30 Uhr.