Wenn Titelverteidiger New England Patriots und die Oakland Raiders heute in Foxboro die 86. Saison der National Football League (NFL) eröffnen, haben Musik-Größen wie die Rolling Stones, Santana oder Green Day ihren Job als Einheizer bereits getan und den Weg für die "Greatest Show on Turf" geebnet. Kaum einem Ereignis in den USA wird derart entgegengefiebert wie dem Kampf um das lederne Ei, der am 5. Februar 2006 mit dem 40. Super Bowl in Detroit endet.
Saison nahezu komplett ausverkauft
Bis auf ein paar Resttickets ist die Spielzeit bereits vor dem ersten Kickoff ausverkauft. Die 2004 aufgestellte Bestmarke von insgesamt 17.789.776 Zuschauern (durchschnittlich 66.409 pro Partie) dürfte weiter verbessert werden. Wer an den Vorverkaufsstellen den Kürzeren zog, muss sich zwar mit einem Platz im Fernsehsessel begnügen, darf sich von der Liga dort jedoch 24 Stunden berieseln lassen. Der Pay-TV-Sender NFL-TV zeigt rund um die Uhr Spiele, Trainingseinheiten und Pressekonferenzen.
"Die NFL ist perfektes TV. Es ist so, als ob der Fernseher für den Football erfunden wurde", urteilte kürzlich der San Francisco Chronicle. Die Abonnentenzahl von NFL-TV scheine diese These zumindest nicht zu widerlegen. Rund 20 Millionen Kunden entschieden sich bisher für das Programmpaket der Kabelstation. Ob der deutsche Bezahlsender Premiere wie in den vergangenen Jahren Live-Spiele der stärksten Football-Liga der Welt übertragen wird, ist derweil offen. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen.
Acht verschiedene Favoriten auf den Meistertitel
Neben all dem Hype um Zuschauerzahlen, Fernsehquoten und Fanartikelverkauf (2004 setzte die NFL Merchandising-Produkte für 3,4 Milliarden Dollar ab) dürfte die Liga jedoch auch sportlich vor einer ihrer spannendsten Spielzeiten stehen. Die Saisonprognosen von acht verschiedenen US-Sportmagazinen ergaben acht verschiedene Meistertipps.
Neben den Patriots (Quarterback Tom Brady), die drei der vergangenen vier Titel gewannen, stehen besonders die Philadelphia Eagles (Quarterback Donovan McNabb), die Pittsburgh Steelers (Quarterback Ben Roethlisberger) und die Indianapolis Colts (Quarterback Peyton Manning) hoch im Kurs. Aufgrund der vielen starken Spielmacher könnte aber auch ein Außenseiterteam wie die Atlanta Falcons um Michael Vick oder die New York Giants um Eli Manning weit kommen.
Tim Nütten einziger Deutscher in der NFL
Aus deutscher Sicht ist einmal mehr nur der deutschstämmige Tim Nütten im Kader der St. Louis Rams mit dabei. Die Hoffnungsträger Christian Mohr (Seattle Seahawks) und Constantin Ritzmann (Buffalo Bills) wurden von ihren jeweiligen Teams derweil kurz vor Saisonbeginn aus dem Aufgebot gestrichen.