Sie siegte zum dritten Mal nach 2004 und 2007 am Big Apple und schlug in 2:23:56 Stunden die Russin Ludmilla Petrowa (2:25:43) und die US-Amerikanerin Kara Goucher (2: 25:53). Die Äthiopierin Gete Wami und Kenias Weltmeisterin Catherine Ndereba als Mikitenkos einzige verbliebende Konkurrentinnen um den Jackpot-Anteil (390.000 Euro) hatten nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun.
Trotzdem musste "Miki" auch nach Zielschluss noch lange warten. Denn nach dem Finale der zwölf Rennen, inklusive der fünf größten Marathons in New York, London, Chicago, Berlin und Boston sowie der WM 2007 und Olympia 2008, lag London- und Berlin-Siegerin Mikitenko mit Vorjahres-WMM-Siegerin Wami (beide 65 Punkte) gleichauf. Die finale Entscheidung trafen die fünf Renndirektoren einstimmig. Laut Mark Milde, Chef des Berlin-Marathon, gab dabei den Ausschlag, dass Mikitenko die Punkte in nur drei Rennen holte, Wami in vier.
Nach direkten Aufeinandertreffen mit der ehemaligen 10. 000-m-Weltmeisterin stand es 1:1. Mikitenko hatte sich wegen der zeitlichen Nähe des New Yorker Rennens zum Berlin-Marathon gegen einen erneuten Start entschieden und war darauf angewiesen, dass Radcliffe vorne liegt. Mit ihrem Tempolauf vom ersten Meter an zermürbte die Britin die Konkurrenz. Erst musste Ndereba abreißen lassen, wurde aber noch Fünfte (2:29: 15), dann schwächelte Wami, die am Ende in 2:29:25 Rang sechs belegte.
Im Männer-Rennen von New York lag der Brasilianer Marilson Gomes dos Santos (Brasilien/2:08:43) zum zweiten Mal nach 2006 in Front. Er gewann in einem knappen Finale vor dem Marokkaner Abderrahim Goumri (2:09:07), der schon im Vorjahr Platz zwei belegt hatte, und kassierte wie Radcliffe 165.000 Dollar Prämie. Die WMM-Serie der Männer war bereits im Vorfeld entschieden, London-Sieger Martin Lel stand als Gewinner der halben Million fest.
"Es war wegen des Windes härter als vergangenes Jahr. Ich wollte die zweite Hälfte schneller laufen, das habe ich trotzdem geschafft", sagte Radcliffe. "Ich habe nie die Hoffnung aufgegeben", meinte dos Santos, der vor dem Ziel im Central Park schon den Anschluss an Goumri verloren hatte. Insgesamt waren beim bedeutendsten 42,195-km-Rennen der Welt bei nur 6 Grad und leistungsminderndem Wind 38.000 Läufer am Start.