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Hamilton mit dramatischem Finish zum Weltmeister
Jüngster Champion aller Zeiten

Formel 1: Hamilton mit dramatischem Finish zum Weltmeister
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Der haushohe Favorit Lewis Hamilton hat sich nach einer Zitterpartie bis zur letzten Runde in einem Foto-Finish zum jüngsten Weltmeister der Formel-1-Geschichte gekrönt. Auf den letzten Metern überholte der 23-jährige Brite beim dramatischen Großen Preis von Brasilien Toyota-Pilot Timo Glock (Wersau) und sicherte sich damit den entscheidenden fünften Platz.

Der McLaren-Mercedes-Pilot wehrte damit mit viel Glück den Angriff von Lokalmatador Felipe Massa ab, dem auch der Heimsieg nicht mehr half. Als Massa nach 71 Runden im Ziel war, jubelten er und die rund 100.000 Zuschauer in Sao Paulo über den vermeintlichen Titelgewinn. Doch dann war Hamilton plötzlich doch noch Fünfter und stürzte die Brasilianer in ein Tal der Tränen.

"Das war das intensivste Rennen meines Lebens", meinte der überglückliche Hamilton nach der Punktlandung. "Ich war kurz davor, verrückt zu werden. Ich weiß gar nicht, wie ich es geschafft habe, ruhig zu bleiben", meinte der 23-Jährige, der zugab: "Ich habe auch sehr viel Glück gehabt." Kurz nach dem Rennen fiel der Brite in die Arme seines Vaters Anthony und ließ den Freudentränen freien Lauf.

Lewis Hamilton lässt sich feiern (Foto: firo).

Aber auch der so knapp geschlagene Massa war stolz. "Das war ein perfektes Rennen, auch bei den schwierigen Bedingungen. Ich bin so stolz, es ist ein sehr emotionaler Tag für mich. Ich weiß, wie man gewinnt, aber auch wie man verliert. Ich bin sehr berührt", sagte der 27-Jährige, dem in der Auslaufrunde im Auto die Tränen gekommen waren. Der Ferrari-Pilot gewann nach 71 Runden vor dem zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso (Spanien) im Renault.

Dritter wurde Massas Teamkollege Kimi Räikkönen (Finnland), der endgültig als Weltmeister entthront ist. Bester Deutscher war Sebastian Vettel (Heppenheim), der in seinem Abschiedsrennen für Toro Rosso den vierten Platz belegte. Nick Heidfeld (Mönchengladbach) ging im BMW-Sauber auf Rang zehn leer aus, Nico Rosberg (Wiesbaden) kam im Williams nicht über den 12. Platz hinaus. Deutsches Schlusslicht war einmal mehr Adrian Sutil (Gräfelfing), der im unterlegenen Force India lediglich Platz 16 belegte.

Bei McLaren-Mercedes war die Freude und Erleichterung natürlich riesengroß und deutlich spürbar. Haarscharf entging Hamilton einem erneuten Last-Minute-Desaster von Sao Paulo wie im Vorjahr. Der Brite beendete damit eine neunjährige Durststrecke seines Teams. Letzter Silberpfeil-Weltmeister war der Finne Mika Häkkinen 1999. "Ich bin jetzt wieder jünger, wurde während des Rennens aber ziemlich alt", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug nach den dramatischen Schlussrunden bei einsetzendem Regen.

Massa hatte sein Glück nicht mehr selbst in der Hand und hätte schon ein kleines Wunder gebraucht. Der Brasilianer hätte neben dem eigenen Sieg hoffen müssen, dass Hamilton bestenfalls Sechster wird. Diesen Gefallen tat ihm der Silberpfeil-Pilot aber nicht. 2007 erlebte Hamilton in Sao Paulo seinen schlimmsten Albtraum. Auch damals hatte er sieben Punkte Vorsprung - und versagte. Den Titel staubte Massas Teamkollege Räikkönen als lachender Dritter ab. Die Angst fuhr mit, doch Hamilton blieb cool, riskierte nicht mehr als nötig und zitterte sich über die Runden.

Die Formel-1-verrückten Brasilianer packten nach dem Rennen ihre Samba-Trommeln und Fahnen ein und machten sich enttäuscht auf den Heimweg. Der Formel-1-Karneval von Sao Paulo hatte ein jähes Ende gefunden. Brasilien muss weiter auf einen Nachfolger des legendären Ayrton Senna warten. Massa wäre nach Emerson Fittipaldi, Nelson Piquet und Senna der vierte brasilianische Formel-1-Weltmeister gewesen. Den letzten WM-Titel holte der 1994 in Imola tödlich verunglückte Senna 1991.

Wenige Sekunden vor dem Start ging ein heftiger Wolkenbruch nieder. Die Rennleitung entschied sich zu einer Startverschiebung, da alle Fahrer auf Trockenreifen in der Startaufstellung standen. Durch die Verschiebung hatten die Teams die Möglichkeit, noch auf Regenreifen zu wechseln. Massa behaupetet beim Start seine Pole Position vor Trulli, Räikkönen und Hamilton. Nach einer Kollision in der ersten Runde musste das Safety Car auf die Strecke.

Leidtragender war der Schotte David Coulthard, der seinen 247. und letzten Grand Prix fuhr. Der 37-Jährige musste den Red Bull abstellen und zu Fuß zurück in die Box. Seinen Abschied hatte sich "DC" sicher anders vorgestellt. Als das Rennen drei Runden später wieder freigegeben wurde, blieb die Reihenfolge an der Spitze zunächst unerändert. Massa absolvierte in Runde zehn seinen ersten Boxenstopp, die Verfolger kamen einen Umlauf später an die Box.

Nutznießer eines frühen Stopps und Wechsels auf Trockenreifen war Vettel, der auf Position zwei vorrückte, gefolgt von Alonso. Hamilton fiel auf Platz sechs zurück, überholte aber kurz darauf Fisichella und lag damit wieder auf WM-Kurs. Auch die zweiten Stopps brachten keine Veränderung: Massa lag vor Vettel, Alonso und Räikkönen. Dahinter behauptete Hamilton den für ihn so wichtigen fünften Platz. Einsetzender Regen zwang die Top-Piloten fünf Runden vor Schluss zu einem weiteren Stopp, die Ereignisse überschlugen sich auf den letzten Meterrn. Tränen bei Massa, Happy End für Hamilton.

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