Das bestätigte der Bonner Staatsanwalt Jörg Schindler dem Sport-Informations-Dienst (sid). Man sei dabei, die zweite Überweisung noch genau zuzuordnen, erklärte Schindler, dessen Behörde gegen den früheren Toursieger ermittelt.
Ullrich bestreitet weiterhin jede Manipulation und auch jeden Kontakt zu Fuentes. Allerdings waren ihm bereits beim Arzt in Madrid deponierte Blutbeutel per DNA-Vergleich eindeutig zugeordnet worden.
Laut Schindler sei mit der Entscheidung über eine Anklage gegen Ullrich "noch eine ganze Weile" nicht zu rechnen. Man müsse "ein Mosaik zum anderen führen" und warte noch auf die Freigabe der Unterlagen, die bei der Durchsuchung des Ullrich-Hauses im Schweizer Scherzingen beschlagnahmt wurden.
Die Ermittlungen der spanischen Polizei in der Operacion Puerto hatten frühzeitig zahlreiche Hinweise darauf ergeben, dass Ullrich einer der Fuentes-Klienten war. Anhand der Unterlagen hatte schon der Heidelberger Dopingexperte Werner Franke behauptet, Ullrich habe mindestens 35.000 Euro an Fuentes für Dopingmittel gezahlt. Dagegen hatte der Wahl-Schweizer eine Einstweilige Verfügung vor dem Hamburger Landgericht erwirkt. Das dortige Hauptverfahren läuft noch.
Ullrich hatte seine Karriere Ende Februar offiziell beendet, nachdem er nach der Trennung von T-Mobile keinen neuen Rennstall gefunden hatte. Sein letztes Rennen hatte der heute 33-Jährige als Sieger der Tour de Suisse 2006 bestritten. Kurz danach war er einen Tag vor Beginn der Tour de France suspendiert worden.