"Die Reaktionen waren immer dieselben, sie sagten mir, dass ich sie loswerden soll", erklärte Coughlan, der die Daten vom ehemaligen Ferrari-Techniker Nigel Stepney erhalten haben soll. Den Besitz der Daten hatte Coughlin bestätigt, er übernehme dafür auch die Verantwortung. Über die Spionage-Affäre berät am 26. Juli in Paris der World Motor Sport Council des Automobil-Weltverbandes FIA. Sollte dieses Gremium zu der Ansicht kommen, dass McLaren-Mercedes von den Daten des Konkurrenten in irgendeiner Weise profitiert habe, sind Strafen bis zur Aberkennung aller im fraglichen Zeitraum gewonnenen WM-Punkte möglich. Unklar ist offenbar noch, zu welchem Zeitpunkt Coughlin von Stepney die Ferrari-Daten erhalten hat. Laut der italienischen Tageszeitung La Repubblica soll ein Ferrari-Anwalt erklärt haben, dass die fraglichen Dokumente nicht im April, sondern erst im Mai übergeben worden seien.
Dem früheren Ferrari-Chefmechaniker Nigel Stepney droht wegen Spionage, Verbreitung industrieller Geheimnisse und Sabotage eine Strafe von bis zu vier Jahren Haft. Zudem soll Stepney vor dem Monaco-Grand-Prix im Mai 2007 ein weißes Pulver, das sich inzwischen als Düngemittel herausgestellt hat, in die Benzintanks der beiden Ferrari von Kimi Räikkönen und Felipe Massa geschüttet haben.