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McLaren-Mercedes muss Stellung beziehen
"Ich bin sicher, dass sich die Angelegenheit sehr bald in Luft auflösen wird"

McLaren-Mercedes muss Stellung beziehen
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Die Diskussionen um die Spionageaffäre in der Formel 1 halten an: WM-Spitzenreiter McLaren-Mercedes muss am 26. Juli vor dem World Council des Automobil-Weltverbandes FIA in Paris erscheinen. Die Verantwortlichen des Teams sollen zu dem Vorwurf Stellung nehmen, sie seien im Zeitraum von März bis Juli 2007 unerlaubterweise im Besitz vertraulicher Daten des Konkurrenten Ferrari gewesen.

McLaren hat die Anschuldigungen bislang strikt zurückgewiesen und kündigte für den späten Donnerstagnachmittag eine offizielle Stellungnahme an. "Ich bin sicher, dass sich die Angelegenheit sehr bald in Luft auflösen wird", hatte Teamchef Ron Dennis zuletzt mehrfach erklärt.

Keine Informationen oder Daten über den Ferrari F2007 seien in die Konstruktion der Autos von WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton (Großbritannien) und dem zweifachen Weltmeister Fernando Alonso (Spanien) eingeflossen. Sofort nach Bekanntwerden der Affäre am 4. Juli hatte McLaren-Mercedes die FIA aufgefordert, die Silberpfeile gründlich zu untersuchen, um den Plagiatsverdacht auszuräumen. Am Mittwoch hatte das Oberste Londoner Gericht das Verfahren gegen den ehemaligen McLaren-Chefdesigner Mike Coughlan eingestellt. Coughlan war im Besitz jener fraglichen Ferrari-Daten, die ihm angeblich sein langjähriger Freund und Landsmann Nigel Stepney, seinerzeit in Diensten von Ferrari, übergeben hatte.

Coughlan hatte die auf zwei CD-Roms gespeicherten Daten ausgedruckt und die 780 DIN-A4-Seiten bei sich zu Hause aufbewahrt. Dort wurden sie im Zuge einer Hausdurchsuchung sichergestellt. Die ursprünglich für Dienstag angesetzte und auf Mittwoch vertagte Anhörung wurde kurzfristig abgesagt, nachdem sich Coughlan außergerichtlich mit Ferrari geeinigt hatte.

Laut Ferrari-Sprecher Luca Colajanni zeige sich der Brite kooperationsbereit und habe zugesichert, Ferrari unter Eid alle Informationen zur Spionageaffäre zur Verfügung zu stellen. Der Rennstall wird dafür im Gegenzug die im Raum stehende Anzeige bei der Staatsanwaltschaft in Modena fallenlassen. Unterdessen wurden indirekt die Sabotagevorwürfe gegen Ferraris früheren Chefmechaniker Nigel Stepney bestätigt. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, die beiden Ferrari von Kimi Räikkönen und Felipe Massa vor dem Großen Preis von Monaco Ende Mai mit einem weißen Pulver manipuliert zu haben. "Wir haben jetzt eine Vorstellung, was es für ein Pulver war", sagte Staatsanwalt Giuseppe Tibis der Gazzetta dello Sport.

Die Analyse-Daten würden noch von einem zweiten Labor geprüft, danach müsse ein Gutachten klären, ob das Pulver den Motoren der Ferrari geschadet habe. Die Ermittlungen befänden sich auf einem guten Weg. "Wir sehen die Quadratur des Kreises, benötigen aber noch einige Details, um alles beweisen zu können", sagte Tibis.

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