Nach der Gala von Alonso (Spanien) und Lewis Hamilton (Großbritannien) in den Straßenschluchten von Monte Carlo will McLaren-Mercedes seine derzeitige Spitzenposition festigen. "Unser Punkteschnitt ist gut, das zeigt, dass wir eine gute Basis haben. Das wollen wir fortsetzen", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug.
Alonso, der mit Hamilton (beide 38 Punkte) die WM-Wertung vor Ferrari-Pilot Felipe Massa (Brasilien/33) anführt, ist sogar noch zuversichtlicher. "Ich habe ja schon immer gesagt, dass das ganze Potenzial hauptsächlich erst in der zweiten Saisonhälfte zu sehen sein wird, wenn ich mich vollständig ans Team gewöhnt habe", sagte der zweimalige Weltmeister der Gazzetta dello Sport. "Iceman" Räikkönen, den nach dem Wechsel zu Ferrari viele als eigentlichen WM-Favoriten gesehen hatten, liegt nach nur einem Punkt aus den letzten beiden Rennen sogar schon 15 Zähler zurück. "Kimi Räikkönen ist unter Druck. Viel mehr Ungemach kann er sich nicht erlauben, wenn er im Kampf um den WM-Titel weiter ein Wörtchen mitreden will", meinte Alonso.
Der Finne lässt sich aber nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn er Gefahr läuft, bei Ferrari hinter Massa ins zweite Glied zurückzurutschen. "Ich habe mich aus ganz anderen Situationen aufgerappelt", sagte Räikkönen: "Gegen technische Defekte wie in Spanien ist keiner gefeit. Und eigene Fehler wie im Monaco-Training sind zwar ärgerlich, muss man aber verdauen."
Sorgt in der Formel 1 weiter für Furore: Lewis Hamilton. (Foto: firo)
Während BMW-Sauber mit dem Mönchengladbacher Nick Heidfeld Platz drei bei den Konstrukteuren behaupten will, hofft Nico Rosberg auf eine ähnlich gute Leistung wie bei Startplatz fünf auf seinem "Spielplatz" in Monte Carlo. "Ich freue mich auf das Rennen, weil ich dort im letzten Jahr auch schon schnell war", sagte der Williams-Toyota-Pilot, der in Monaco im Rennen nach einer unglücklichen Strategie nur Zwölfter geworden war.
Ein Lob von Teamchef Sir Frank Williams gab es dennoch: "Nico wird ein Star in diesem Sport werden", sagte Williams über den 21-Jährigen: "Hamilton gilt als der große Aufsteiger, aber ich meine, er hätte es nicht einfach mit einem Auto aus dem hinteren Feld. Wenn wir es schaffen, Nico ein Topauto zu geben, wird er vorne sein." Da wäre Ralf Schumacher auch gerne mal wieder, so wie in Montreal am 10. Juni 2001. Auf den Tag genau sechs Jahre vor dem Rennen am Sonntag siegte er damals vor seinem Bruder Michael, heute dagegen muss er um seine Zukunft in der Königsklasse kämpfen.
Nachdem Toyota-Teamchef John Howett den Kerpener zuletzt in Schutz genommen und die Schuld für die schwachen Leistungen dem Auto zugeschoben hatte, gab jetzt Schumachers Manager Hans Mahr jetzt in der Bild-Zeitung zu: "Die Idee eines anderen Teams ist uns auch schon gekommen." Einen Teamwechsel hatte zuvor Schumacher früherer Manager Willi Weber empfohlen. Im Moment muss der Kerpener sich erstmal durchbeißen. "Ich hoffe, wir sehen in Kanada eine Verbesserung."
Adrian Sutil, der nach seiner Trainingsbestzeit in Monte Carlo schon als Nachfolger gehandelt wurde, muss Schumacher derzeit noch nicht fürchten. "Es ist klar, dass wir einen langfristigen Vertrag abgeschlossen haben", meinte der Gräfelfinger zu seiner Situation bei Spyker-Ferrari: "Somit kann man davon ausgehen, dass ich auch nächstes Jahr hier sein werde."