Rückblick: Im September unterzeichnete der Vorstand des FC 96 einen Kooperationsvertrag mit Tanis (RS berichtete ausführlich). Der Moerser Geschäftsmann sollte dem Verein demnach Geld sowie Spieler vermitteln. Als Gegenleistung sollten die Akteure am „Hohenhorst“ mittrainieren und sich fit halten. „Aber der Klub ist vertragsbrüchig geworden. Die haben in keinster Weise ihre Verpflichtungen erfüllt, obwohl es der Vorstand schriftlich fixiert hat“, begründet Tanis seinen Entschluss, die Anwälte mit diesem Fall betraut zu haben.
Zu dem Deal kam es nicht, weil Tanis den Kopf von Coach Peter Anders forderte. „Nicht ich, sondern die gesamte Sportkommission, zu der auch Vereinsvertreter gehörten“, berichtet Tanis. Doch „Boss“ Jürgen Siedelhofer wollte sich nach fünf Spieltagen und als damaliger Spitzenreiter nicht von seinem Erfolgs-Coach trennen. „Ich betrachte diesen Vertrag als Geschichte“, hat Siedelhofer die Angelegenheit seinen Juristen übergeben und Tanis auch schon ein Vergleichsangebot unterbreitet. „Aber diese Summe entspricht nicht im geringsten der, die ich in den FC 96 investiert habe“, winkt Tanis ab.
„Eigentlich sollten von diesem Geschäft beide Seiten profitieren, jetzt muss ich meinen Euros hinterherlaufen. Ich bin total enttäuscht, denn ich dachte, dass ich mit gestandenen Menschen zusammenarbeiten würde. Aber die kommen wohl vom Mond.“ Sein drohender Zusatz: „Ich habe den Leuten jetzt eine Frist zur Zahlung gesetzt. Wenn sie die nicht einhalten, erhebe ich eine Klage. Ich werde nicht mehr lange fackeln, sondern handeln.“
Siedelhofer sieht die Situation derweil nicht so dramatisch : „Ich gehe davon aus, dass wir uns einigen werden. Die Saison ist für uns jedenfalls nicht gefährdet und sie ist auch finanziell abgesichert.“
Ob es wirklich so ist, bleibt abzuwarten, denn Tanis droht Siedelhofer noch einmal: „Derzeit prüfen meine Anwälte auch, ob ein absichtlicher Betrug dahintersteckt. Wenn ja, gehe ich auch gegen die Privatpersonen vor.“ Eine ruhige Weihnachtszeit sieht anders aus...