Am Freitagabend (19.30 Uhr) spielt Dedé mit dem SV Wacker Obercastrop mit einer Gastspielgenehmigung gegen den polnischen Viertligisten LKS Goczalkowice. Wir sprachen im Vorfeld mit Dedé über sein Comeback mit 45 Jahren.
Dedé, am Freitagabend geht es wieder auf den Platz. Sind Sie vorbereitet?
Ich muss verrückt sein, oder? Aber mein Freund Kevin Großkreutz hat so lange auf mich eingeredet, bis ich zugesagt habe (lacht). In Wirklichkeit freue ich mich natürlich sehr auf das Spiel. Es sollen ja viele Zuschauer kommen. Und auf meinen Freund Lukasz Piszczeck freue ich mich natürlich auch.
Wie fit sind Sie denn überhaupt?
Das werden wir sehen. In der letzten Zeit habe ich höchstens mal mit meinen Jungs in Brasilien auf Sand oder der BVB-Traditionself gespielt. 90 Minuten werde ich sicher nicht durchhalten können. Ich bin selbst gespannt, wie lange es geht.
Haben Sie in dieser Saison schon ein Spiel Ihrer Mannschaftskollegen gesehen?
Wenn ich ehrlich bin, noch nicht. Aber ich habe mir fest vorgenommen, das in der Rückrunde nachzuholen.
Sie sind nicht nur in Dortmund eine Legende, sondern auch in der Türkei. Dorthin sind Sie nun auch eingeladen worden ...
Ich hatte wirklich eine gute Zeit in der Türkei. Nach meinem Abschied bei Borussia Dortmund nach 13 Jahren beim BVB war ich sehr aufgeregt, was auf mich zukommt. Aber die Menschen in Eskisehir waren so warmherzig. Sie haben mich sofort in den Arm genommen und in ihr Herz geschlossen.
Was hat Sie dort so fasziniert?
Ich erinnere mich immer gerne an die fantastischen Leute dort, an wahnsinnig enthusiastische Fans und ein wunderschönes Stadion. Auch, wenn es alt war. Und natürlich an mein Tor gegen Bursaspor, obwohl der Ball nur ins Tor ging, weil er abgefälscht war. Aber das vergesse ich nicht. Nach dem Siegtreffer sind alle meine Mannschaftskollegen hinter mir hergerannt und haben mit mir gefeiert. Aber am schönsten war es auf dem Zaun mit den Fans. Spontan bin ich damals darauf geklettert und wir haben zusammen gejubelt. Ich glaube, der Sieg hat ihnen sehr viel bedeutet. Und mir auch, denn ich habe sie glücklich gemacht.
Ihr ehemaliger Verein Eskisehispor spielt dort inzwischen in der Amateurliga. Er hat Sie im Sommer eingeladen, sollte der Wiederaufstieg in die türkischen Profiligen gelingen. Aktuell steht das Team auf dem ersten Platz...
Ich kann das nicht glauben, dass der Verein nun in der fünften Liga spielt. Das ist sehr schade für die Stadt. Aber ich hoffe und wünsche mir sehr, dass der Neuanfang klappt. Diese fußballverrückte Stadt mit dem tollen neuen Stadion hat es verdient. Ich verspreche: Spätestens, wenn Eskisehirspor wieder in der 1. Liga spielt, komme ich vorbei und feiere dort wieder mit den Fans.