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Rüdinghausen: Zukunft völlig offen
„Das Herzstück rausgerissen“

Rüdinghausen: Zukunft völlig offen
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TuRa will partout nicht zur Ruhe kommen. Statt der Schleuse zum ruhigen Fahrwasser öffnet sich nun der Vorhang für den nächsten Akt im Sommertheater. Der Hauptvorstand sorgte auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung bei den rund 200 Stimmberechtigten für reihenweise offene Münder: Mit Frist bis zum gestrigen Mittwoch legte die Führungsriege um den 1. Vorsitzenden Rainer Scherff dem Fußballvorstand nahe, die Ämter niederzulegen.

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„Wir haben die Reißleine gezogen, weil wir einfach keine andere Wahl hatten“, versichert Scherff. Finanzielle Unregelmäßigkeiten, falsche Abrechnungen, so der Vorwurf an die Fußball-„Macher“.

Wirklich überraschen kann diese Wendung eigentlich nicht, schließlich gab es schon im Winter Unregelmäßigkeiten bei der Gehaltszahlung. Scherff: „Das ist bei Vereinen in dieser Spielklasse aber normal, für die Spieler ist das Gehalt ja ohnehin eher ein Zubrot. Außerdem haben wir nicht so einfach Einsicht in die Belange der `Fußballer’, dafür ist eine Abteilung ja autark.“

Nachdem aber die ersten Rechstanwalts-Schreiben auf den Vorstands-Tisch flatterten, fühlte sich die Vereinsführung zum Handeln genötigt. Was sie bei ihren Nachforschungen zutage brachte, ließ sämtliche Alarmglocken schrillen. „Wir müssen wohl nicht mit der Steuerfahndung rechnen, aber behalten uns weitere Schritte gegen die Verantwortlichen vor“, kündigt der Funktionär an. Sollte die Abteilung dem eindringlichen Rat des Hauptvorstands nachkommen, stünde der Club zu allem Überfluss ohne Fußball-Vorstand da. Dennoch sieht Scherff keine Alternative: „Ich gehe lieber diesen Schritt, als im November Insolvenz anzumelden. Wir müssen uns einen Überblick verschaffen und die Suppe auslöffeln - egal, wie bitter sie ist.“

Nicht ganz überraschend, dass der (noch) amtierende Fußball-Vorstand eine etwas andere Sicht der Dinge offenbart. Geschäftsführer Peter Starke fungiert bereits endgültig nicht mehr als solcher. „Ich habe mich entschlossen, mein Amt niederzulegen. Ich sehe einfach keine Perspektive mehr für die Fußball-Abteilung. Damit wird dem Club das Herzstück rausgerissen.“ Von den Anschuldigen der Vereinsführung will er dabei nichts wissen. „Das werde ich mir nicht bieten lassen. Wir haben den Karren erst mal wieder ein bisschen aus dem Dreck gezogen, und jetzt das.“ Eine Rückkehr schließt er aus.

Vor allem, da die Zukunft der TuRa-Kicker mehr denn je am seidenen Faden hängt: In einem weiteren Tagesordnungspunkt segneten die Mitglieder die Auslagerung der Senioren ab. Nach wiederholten Beschwerden der Anwohner wird Rüdinghausen seine Heimspiele künftig wohl im Wullenstadion austragen. „Wie soll man ohne Sportplatz überleben? Zumal man auf Asche trainieren müsste, um dann auf Rasen zu spielen“, schimpft Starke. Außerdem bliebe abzuwarten, wie die Mannschaft auf die Ereignisse reagiere.

Zumindest finanziell bemüht sich der Hauptvorstand, die Bedingungen für ein Überleben in der Westfalenliga zu stellen. „Wir müssen schauen, ob es machbar ist. Sollte das nicht der Fall sein, müssen wir eben in den sauren Apfel beißen und eine Liga tiefer antreten. Dann hätte man zumindest ein dreiviertel Jahr Zeit, wieder einen finanziellen Grundstock zu schaffen“, kalkuliert der 1. Vorsitzende. Fakten wird es jedoch frühestens am heutigen Donnerstag geben, nachdem man sich gestern bis in den späten Abend beratschlagte. Fortsetzung folgt also. Garantiert.

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