Denn in Gelsenkirchen lässt er nicht nur seine Eltern und Freundin Sina, mit der er vorerst eine Wochenend-Beziehung eingehen muss, zurück. Natürlich wird er auch seine Mitspieler von der SSV und viele andere Bolzkumpels kaum noch sehen. "Ich bin wirklich total Fußball-verrückt, deshalb war das wirklich eine sehr schwerer Entschluss für mich. Aber der Beruf hat nun Vorrang", muss Unterberg, der bereits eine Lehre als Elektroniker hinter sich hat, Prioritäten setzen. In Kassel wird er für zunächst zwei Jahre Zeitsoldat, danach könnte er sich einen Verbleib beim Militär oder eine Anschlussanstellung bei der Bundespolizei vorstellen.
Bei den in der Offensive ohnehin unterbesetzten "Rothosen" dürfte er vermisst werden, obwohl er in der bisherigen Spielzeit erst auf fünf Einsätze gekommen war. In der Vorbereitung zog er sich bei den Gelsenkirchener Stadtmeisterschaften einen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk zu. Kaum wieder genesen, sorgte eine hartnäckige Entzündung im Knie dafür, dass Unterberg kaum richtig auf die Beine kam. "Das war eine verkorkste Saison. Leider konnte ich dem Verein und der Mannschaft nicht richtig helfen", stöhnt der Blondschopf.
In Kassel will er sich zunächst ganz auf die neue Umgebung bei der Truppe konzentrieren und erst dann wieder an Fußball denken. "Falls es die Zeit zulässt, werde ich mir dort im Sommer vielleicht einen neuen Verein suchen", hat Unterberg trotz seiner jüngsten Rückschläge durch Verletzungen die Lust auf den Ball nicht verloren.