"Normalerweise lege ich immer die Hand schützend über meine Mannschaft, aber jetzt kann ich das nicht mehr tun. Viele im Team meinen, dass sie die absoluten Führungsspieler sind und ziehen ihr eigenes Ding durch anstatt das umzusetzen, was wir uns als Team erarbeitet haben", ärgert sich Lewejohann.
Mit der Leistung in den ersten fünf Saisonspielen (drei Siege und zwei Unentschieden) ist der Trainer zufrieden. Was seit der Niederlage gegen den Lüner SV mit seinem Team los ist, kann er sich jedoch einfach nicht erklären: "Man hat doch klar gesehen: Die Qualität ist bei uns definitiv da. Nach der ersten verlorenen Partie sind wir aber einfach keine Spitzenmannschaft mehr. Wir gehören ins obere Tabellendrittel, aber jeder der dachte, wir marschieren durch, muss langsam die Augen aufmachen", sagte Lewejohann.
Lewejohann droht mit Konsequenzen
Mit vielen seiner Spieler hat er bereits Einzelgespräche geführt. Gebracht hat es offensichtlich nichts. "Mir fehlt einfach die komplette Einstellung, zum Beispiel in den Zweikämpfen oder, dass die Jungs auch mal bereit sind ein paar Meter mehr zu laufen", erklärt er. Deshalb droht der Trainer jetzt mit Konsequenzen: Im kommenden Spiel gegen den TSV Marl-Hüls am Sonntag werden einige Akteure um ihren Stammplatz bangen müssen. "Gegen Marl wird es auch keine einfache Aufgabe für uns, deswegen muss ich jetzt durchgreifen. Der Schmusekurs ist vorbei", stellt Lewejohann klar.
Doch nicht nur für die anstehende Partie gegen Marl will er durchgreifen. Solange sich nichts an der Einstellung seiner Mannschaft ändern wird, schreckt der Trainer nicht davor zurück auch langfristige Konsequenzen zu ziehen: "Ich bin auch dazu bereit umzustrukturieren. Ich gebe lieber jungen Fußballern eine Chance, die die richtige Einstellung haben", betont er. Noch dazu offenbart er, dass sich in der Winterpause auf dem Transfermarkt umgesehen wird.
Bei aller Kritik an seinem Team - für Lewejohann ist es trotzdem wichtig, die Ruhe zu bewahren: "Das ist nur eine Momentaufnahme. Wir werden jetzt hier nicht am Rad drehen, aber durchgreifen muss ich trotzdem und dazu einen radikalen Schnitt ziehen", erklärt er sich.
Autor: Martin Herms