Aller guten Dinge sind drei. Nachdem die Westfalenliga-Fußballer des DSC Wanne-Eickel ihre Talfahrt gestoppt und sich mit zwei Siegen wieder bekrabbelt haben, wollen sie an diesem Sonntag den dritten Dreier in Folge nachlegen. Zu Gast in der Mondpalast-Arena ist um 15 Uhr der BV Westfalia Wickede, direkt hinter dem DSC auf Rang zehn platziert.
Als „mittelprächtig“ beschreibt Trainer Holger Flossbach die aktuelle Situation in Wanne-Eickel. Prächtig wäre sie wohl nur, wenn der Vorjahres-Vizemeister näher oben dran wäre an der Tabellenspitze. Acht Punkte Rückstand nach einem Viertel der Saison sind schon eine Hypothek, allerdings eine, die durchaus noch abzutragen, auf jeden Fall aber erklärbar ist. „Was will man machen, wenn fast alle Säulen wegbrechen?“, fragt Flossbach und verweist auf die lange Liste der Dauerverletzten, zu denen sich unlängst auch noch Torjäger Dawid Ginczek gesellte. „Wir müssen viele Sachen neu definieren und im Training viele Automatismen neu einstudieren.“
Zum Glück sei es in den letzten beiden Jahren gelungen, den Kader deutlich zu verjüngen und auch ein breiteres Fundament zu schaffen. „Vor zwei Jahren hätten wir eine solche Verletzungsflut nicht auffangen können“, sagt Flossbach. „Heute können wir junge Leute nachschieben, die auch Qualität auf den Platz bringen.“ Wie Niklas Simpson, Cedric Presshoff oder die Wistuba-Brüder, allesamt im Vorjahr noch A-Jugendliche. „Und Niklas Kaiser oder Gerard Lubkoll sind auch erst 20.“
Zuletzt zahlte sich das auch in Ergebnissen aus. „Das ist wichtig, dass wir die letzten beiden Spiele gewonnen haben. Wir müssen sehen, dass wir den Anschluss halten und den Kontakt nicht abreißen lassen“, sagt der DSC-Coach. Denn noch hat er die Hoffnung nicht aufgegeben, eine Aufholjagd starten zu können, wenn spätestens nach der Winterpause Schlüsselspieler wie Melchner, Schlüter, die Preissing-Brüder oder Ginczek wieder angreifen können.
Noch aber müssen es die jungen Wilden mit wenigen Routiniers wie Sebastian Westerhoff richten. Am Sonntag bekommen sie es mit einem erfahrenen Team zu tun, in dem mit Torwart Rene Kuck und Angreifer Robin Dieckmann auch zwei frühere DSC-Spieler stehen. „Das ist eine ganz abgezockte Mannschaft mit guten Individualisten“, weiß Holger Flossbach. Gelingt der dritte Sieg in Folge, darf man in der Mondpalast-Arena den Blick wieder etwas weiter nach oben richten.
Autor: Wolfgang Volmer