TuS-Trainer Magnus Niemöller zeigte sich angesichts der erst zweiten Saisonniederlage seines Teams gelassen: "Klar haben wir verloren, aber mit der Leistung meiner Spieler bin ich zufrieden. Das Spiel ist genauso gekommen, wie wir das erahnt haben." Gegen tiefstehende Schermbecker fand seine Mannschaft trotz zahlreicher Chancen nicht das richtige Mittel und ließ viele Tormöglichkeiten ungenutzt. "Der Gegner hat alles verdichtet, was man verdichten kann. Das war ein bisschen wie ein Pokalspiel, bei dem die unterklassige Mannschaft über sich hinauswächst." Das die beiden Tore für Schermbeck letztlich aus Standardsituationen entstanden, bewertet Niemöller entsprechend: "Das passt zum Spielverlauf, dass die Treffer nicht aus dem Spiel heraus fallen."
Sein Gegenüber, Schermbeck-Trainer Christoph Schlebach, war angesichts der Trotzreaktion seines Teams nach der 0:4-Pleite gegen den SC Herford überglücklich über die drei Punkte: "Die Freude im gesamten Umfeld ist einfach nur riesengroß. Nach den letzten Spielen wurde es wieder Zeit zu gewinnen. Meine Spieler haben die Begegnung gut angenommen und alles umgesetzt was wir besprochen hatten." Mit dem bisherigen Saisonverlauf kann Schlebach dabei alles andere als zufrieden sein: "Wir sind als Vorjahresabsteiger wieder in einer bedrohlichen Situation, dort unten reingerutscht zu sein. Mit Rödinghausen wartet jetzt bereits das zweite Spitzenteam auf uns. Das wird erneut sehr schwer."
Haltern wie beim Skispringen
Probleme, die man beim TuS Haltern natürlich nicht hat. Nach 26 Punkten aus 12 Spielen sieht sich Magnus Niemöller langsam aber sicher auch mit der Favoritenrolle konfrontiert. "Man sagt ja, dass nach 10 Spieltagen die erste Bilanz gezogen wird. Demnach gehören wir zur Spitzengruppe. Ich muss aber auch sagen, dass dies ein großer Verdienst meiner Mannschaft ist und die Ergebnisse vor Saisonbeginn sicher keine Selbstverständlichkeit waren. Wir sind alle komplett überrascht."
Der Halterner Linienchef wehrt sich nicht gegen die momentane Führung, verweigert sich aber jeglicher Träumerei: "Da alles sehr eng ist, kann es auch schnell in die andere Richtung gehen. Es ist ein bisschen wie beim Skispringen: Wer den ersten Durchgang gewinnt, ist nachher nicht mehr wichtig. In der Hinrunde wird die Basis gelegt und in der Rückrunde fallen die Entscheidungen. Jetzt konzentrieren wir uns erst einmal auf die nächsten Spiele."