Mit dem Heimspiel gegen die DJK TuS Hordel (So., 15 Uhr, Munscheidstraße) endet das Abenteuer Westfalenliga für Hedefspor Hattingen nach nur einem Jahr wieder. „Natürlich sind wir sehr enttäuscht über den Abstieg“, sagt Trainer Hans-Jürgen Gede, der aber betont, dass man nicht sang- und klanglos abgestiegen sei, sondern einen ordentlichen Kampf geliefert habe. „Im Winter waren wir ja eigentlich schon tot, haben uns dann in der Rückrunde aber noch mal toll herangekämpft“, findet Gede.
Gerade einmal neun Punkte hatte Hedefspor nach der Hinserie auf dem Konto, das bedeutete sieben Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Letztlich war diese Bürde zu groß, sodass auch eine ordentliche Rückrunde mit vier Siegen, fünf Unentschieden und fünf Niederlagen nicht mehr reichte.
Die Gründe für das Verfehlen des Klassenziels liegen für Hans-Jürgen Gede auf der Hand: „Wir haben zu viele Chancen ausgelassen und in der Folge zu oft unentschieden gespielt.“ Letztlich sei das auch der fehlenden Qualität geschuldet, insbesondere in der Offensive. „Mit gerade einmal sechs Treffern ist Ridvan Avci unser gefährlichster Angreifer. Danach kommt lange nichts, das ist bezeichnend. Da fehlte uns ein Vollblutstürmer.“ So stehen in der Gesamtbilanz nur 35 Saisontore zu Buche. Zum Vergleich: Konkurrent SG Finnentrop/Bamenohl hat im selben Zeitraum 48 mal eingenetzt.
Dennoch nimmt Hans-Jürgen Gede seine Spieler in Schutz. „In der Rückrunde haben wir das phasenweise sehr gut gemacht, haben gut organisiert und kompakt gestanden.“ Man dürfe nicht vergessen, dass seine Mannschaft sehr jung und extrem unerfahren sei. Beim finalen Spiel gegen Hordel gehe es jetzt darum, die Saison vernünftig abzuschließen. „Dann sehen wir weiter“, sagt Gede mit Blick auf den folgenden Wiederaufbau, der dann in der Landesliga erfolgen muss.
„Wir sind da schon mitten in den Planungen“, sagt Geschäftsführer Arif Turan, „und die Laufen gut.“ Das Ziel Wiederaufstieg möchte er nicht ausrufen, allein schon um keinen unnötigen Druck auf die Mannschaft aufzubauen. „Aber wir wollen uns im oberen Teil der Tabelle einordnen.“ Man habe schon einige sehr gute Spieler verpflichtet, verrät Turan, der aber noch keine Namen nennen will, aus Respekt vor den abgebenden Vereinen, für die es im Saisonendspurt noch um etwas geht.
„Der wichtigste Transfer ist aber immer, die eigene Mannschaft zusammenzuhalten“, sagt Turan. Und der Kern bleibe an der Munscheidstraße. „Die Spieler, die wir behalten wollen, die behalten wir auch.“ Nur bei zwei Spielern mache die berufliche Situation eine weitere Zusammenarbeit leider unmöglich.