Holger Flossbach ist zurück! Der 55-Jährige, der mit dem TSV Marl-Hüls einst den Durchmarsch von der Kreis- bis in die Westfalenliga schaffte, dort aber im Oktober 2014 entlassen wurde, heuert am Mondpalast an. Damit hat der Verein eine Lösung für den in der vergangenen Woche abgewanderten Marco Rudnik gefunden. Der hatte zunächst seinen Abgang zum Saisonende verkündet, sich dann aber mit dem Verein auf eine sofortige Beendigung seiner Tätigkeit verständigt. Flossbach bleibt bis 2017 beim DSC.
„Für mich ist das schön, dass ich bei so einem Traditionsverein arbeiten kann. Wanne stellt sich da in eine Reihe mit dem TSV, Erkenschwick und dem ETB SW Essen“, freut sich der Coach, der nicht gerade dafür bekannt ist, an der Trainerbank in sich selbst zu ruhen. Und darum geht es ihm auch. „Die Handschrift lässt sich ja nicht sofort ändern. So ein Trainerwechsel hat in erster Linie Einstellungseffekte“, weiß Flossbach, wo er den Hebel zunächst ansetzen muss.
Bereits beim 2:0-Sieg seiner neuen Mannschaft in Mengede habe der Coach eine „ganz andere Körpersprache“ feststellen können. Für den gebürtigen Marler geht es in den verbleibenden acht Partien nun darum, den DSC zunächst aus dem grauen Mittelfeld der Tabelle zu holen. „Es steckt eine Menge im Team, das noch nicht abgerufen wurde. Das werde ich in den nächsten Spielen auch genau unter die Lupe nehmen“, kündigt er an und lässt einen kleinen Einblick zu, welchen Typen er für seine Arbeit braucht: „Ich bevorzuge Spieler, die für den Verein durchs Feuer gehen.“ Klare Ansage.
Bei der Entscheidung, den angeschlagenen Westfalenligisten zu übernehmen, spielte auch das gute Verhältnis zum Sportlichen Leiter der Schwarz-Gelben eine Rolle. „Ich kenne Jörg Kowalski sehr gut und wir verstehen uns“, sagt Flossbach.
Das Duo, das nun die sportlichen Geschicke am Herner Mondpalast leiten soll, verbindet die Aufgabe, ausgerechnet den Schwarz-Gelben einen neuen, schickeren Anstrich zu verpassen, mit einer ganz anderen Herzensangelegenheit. „Wir sind beide Schalke-Fans. Und die Situation hier beim DSC ist ja nicht unbedingt anders als beim S04“, sagt Flossbach mit einem Schmunzeln.