Bereits nach kurz nach dem Anpfiff wurde im Stadion am Schloss Strünkede gejubelt. Der erste Herner Angriff wurde durch Enes Kaya vergoldet (5.). „Wir sind nicht so gut wie zuletzt ins Spiel gekommen. Dennoch sind wir in Führung gegangen“, analysierte Hernes Christian Knappmann die Anfangsphase.
Der frühe Gegentreffer tat den Holzwickedern sehr weh. „Wir hatten uns viel vorgenommen. Doch nach wenigen Minuten war der Matchplan bereits wieder futsch gewesen“, sagte Co-Trainer Olaf Pannewig. Sein Team stand tief und versuchte sein Glück über lange Bälle in die Spitze. „Es war ein reines Kampfspiel. Auf dem Rasen konnte man einfach keinen Kombinationsfußball spielen“, monierte HSC-Kapitän Dennis Hense das grüne ackerähnliche Geläuf.
In der zweiten Hälfte rückten die Unparteiischen in den Mittelpunkt des Geschehens. Erst spät zeigte David Ciha die erste Gelbe Karte. Viele Fouls ließen keinen Spielfluss zu. Nach einem Freistoß von Fatmir Ferati köpfte der eher kleingewachsene Dennis Gumpert das 2:0 (70.). „Wir hätten den Sack früher zumachen müssen. Hinten heraus wurde es wieder einmal knapp“, bemängelte der Herner Coach. Denn der eingewechselte Mischa Mihajlovic erzielte den Anschlusstreffer (80.). In der Folge wurde es sehr hektisch. Nachdem kein offizieller Spielball der Hausherren mehr für einen Einwurf bereit lag, wurde mit einem Holzwickeder Ball weitergespielt. Knappmann fand einen Spielball und kickte diesen im laufenden Spiel auf den Platz. Dafür wurde er einen Tag nach seinem 35. Geburtstag vom Schiedsrichter auf die Tribüne verwiesen (83.).
Kurz darauf musste Mihajlovic, der Schütze des Anschlusstreffers, nach wiederholtem Foulspiel vom Platz (86.). Zum Schluss verweigerte der Linienrichter den Hernern in der Nachspielzeit einen Wechsel, der etwas Zeit von der Uhr nehmen sollte. Holzwickedes Pannewig brachte die Leistung des Schiedsrichtergespanns mit einem Grinsen auf den Punkt: „Jeder Kommentar ist überflüssig. Das wird am Ende nur teuer“.
Trotz der ganzen Randerscheinungen war „Knappi“ sehr froh über den Dreier und lobte sein Team in höchsten Tönen: „Die Mannschaft ist im Ruhrpott angekommen. Sie ist gelaufen, hat gekämpft und bis zum Schluss hart gearbeitet“. Durch den Sieg richtet er seinen Blick nach oben und formuliert bis zum Saisonende ein klares Ziel: „Wir wollen uns Schritt für Schritt nach oben arbeiten und am Ende vor Wanne-Eickel landen“. Dies wird man beim Rivalen bestimmt zur Kenntnis nehmen.