Trainer Martin Stroetzel wirkte nach dem Spiel völlig aufgelöst. "Was ich im Moment hier erlebe, ist nur schwer wiederzugeben", sagte er. Die 3:4-Niederlage gegen den FC Brünninghausen hat ihm einiges Kopfzerbrechen bereitet. Bereits in der Anfangsphase fragte er sich zum ersten Mal, wie seine Mannschaft nur so auftreten konnte. "Das ist mir unerklärlich und hat mit Abstiegskampf nichts zu tun", stellte Stroetzel klar. Schon nach sieben Minuten geriet der DSC in Rückstand, Florian Gondrum hatte getroffen. Paul Polok legte in der 19. Minute das 0:2 nach. Bis hierhin hielt sich die Gegenwehr der Gastgeber in engen Grenzen.
Als das Team von Stroetzel mit dem Rücken zur Wand stand, lief es allerdings plötzlich besser. "Da haben wir auf einmal angefangen, Fußball zu spielen", erklärt der Coach. Und so konnte Tugrul Aydin noch vor der Pause mit einem Doppelpack das Spiel wieder ausgleichen. Matthias Tomaschewski drehte die Partie dann mit seinem Treffer in der 55. Minute sogar komplett.
Doch mit der Führung im Rücken stellte sich die Psyche mal wieder als Problem bei den Spielern von Wanne-Eickel heraus. Florian Gondrum glich aus (76.). Und was in der Nachspielzeit passierte, will Stroetzel noch immer nicht so recht wahrhaben. "Brünninghausen hat in der 91. Minute noch einmal gewechselt. Und das nur, um noch ein bisschen Zeit von der Uhr zu nehmen. Die waren zufrieden mit dem Remis. Aber dann fällt eine Minute später trotzdem noch das Tor." Dominik Behrend sorgte in letzter Sekunde noch für den Siegtreffer der Gäste. "Das darf nicht passieren und es macht mich wahnsinnig", stellt Stroetzel fest. Trotz Personalmangel in der Defensive ist es für den Trainer nicht akzeptabel, dass seine Mannschaft so viele Gegentore kassiert.
Da Brambauer gegen Wattenscheid 08 gewann, kann sich der DSC immerhin freuen, dass der Abstand nach unten weiterhin fünf Punkte beträgt. Stellt die Mannschaft ihre unerklärlichen Schwächen aber nicht bald ab, kann es für den Traditionsverein aus Wanne-Eickel noch einmal ganz eng werden.