Doch während der BVB im Champions-League-Viertelfinale der vergangenen Saison zwei Tore in kürzester Zeit schoss und 3:2 gewann, traf Brünninghausen gleich drei Mal in den letzten fünf Minuten der Partie und machte damit aus einem 1:4 ein 4:4. Schon jetzt sprechen viele beim FCB vom "Wunder von Brünninghausen." Der Held des Tages hieß Florian Gondrum. Der Stürmer erzielte die letzten drei Treffer mit dem wohl schnellsten Hattrick der Westfalenliga-Geschichte.
Kurios war die Art und Weise, wie die Nachspielzeit ablief. Nachdem Gondrum zunächst in der 89. zum 2:4 traf, schien noch keine Gefahr zu drohen. "Das Spiel war eigentlich vorbei. Die haben noch nicht mal den Ball aus dem Netz geholt", berichtet ASC-Coach Daniel Rios. Der Schiedsrichter Marcel Brinkpeter habe daraufhin zwei Minuten Nachspielzeit angezeigt.
Gelb-Rot gegen Halim
Daraufhin wurde es hektisch. Ein langer Ball flog in Richtung ASC-Tor, Christian Wazian kam im Duell mit Rafik Halim zu Fall und Brinkpeter zeigte auf den Punkt. "Ein klarer Elfer", gibt auch Rios zu. Nachdem Gondrum verwandelte, ging der soeben mit Gelb bedachte Halim zum Schiedsrichter, um ihm noch einmal seine Meinung zum Strafstoß zu sagen und erhielt die Gelb-Rote Karte. "Als Kapitän muss er auch seine Meinung äußern dürfen. Rafik ist keiner, der den Schiedsrichter beleidigt", glaubt Rios.
Obwohl die angezeigte Nachspielzeit nun vorbei war, ließ Brinkpeter weiterspielen. "Die ganze Szene inklusive Ausführung des Elfmeters und Platzverweis hat aber auch lange gedauert, insofern geht das in Ordnung", findet Eigenwillig.
Gelb-Rot gegen Altfeld
Ein erneuter langer Ball folgte, Dominik Behrend ging im Strafraum an ASC-Keeper Dominik Altfeld vorbei und prallte mit diesem zusammen. Erneut Elfmeter und erneut Gelb-Rot, diesmal gegen den Torwart. So musste Francis Bugri als Aushilfskeeper auf die Linie. Gondrum traf erneut und der Unparteiische pfiff ab. "Das war definitiv kein Strafstoß", lautet die Meinung von Rios zu diesem Treffer.
Während der Aplerbecker Trainer sich zwar über den Schiedsrichter ärgert, will er die Niederlage gleichsam nicht an ihm festmachen. "Wir akzeptieren das. Es war einfach unnötig, dass wir nach einem Spiel, in dem wir bis zur 88. Minute besser waren, noch Unentschieden spielen." Sein Kollege Eigenwillig gibt zu: "Der ASC war natürlich das bessere Team", findet aber: "Solche Spiele machen den Fußball aus. Es hat sich wieder gezeigt, dass man immer an sich glauben muss."