Als Innenverteidiger Sebastian Lötters in der 93. Minute zum Kopfball hochsteigt und zum 1:0-Siegtreffer für den FC Iserlohn einköpft, sind die Gastgeber nur noch zu acht. Dass die Verteidigung da nicht mehr funktionierte, ist wenig verwunderlich. Christian Hampel war euphorisiert nach seinem zweiten Sieg als FCI-Trainer, gab aber zu: "Ich habe meinen Jungs vor dem Spiel gesagt, wir brauchen auch mal einen dreckigen Sieg. Und dreckiger als diesmal kannst du nicht gewinnen."
Dabei konnte Hampels Mannschaft gar nicht so richtig viel dafür, dass es zu einem "dreckigen" Erfolg wurde. Iserlohn konnte sich bedanken, dass der BVB sich in der Schlussphase einfach selbst dezimierte. Zunächst musste Trainer Marcus Reis sich an einen Platz begeben, den er in seiner Karriere schon häufig gesehen hat: Die Rückseite der Bande. Zuvor hatte er sich zu heftig bei Schiedsrichter Björn Martin beschwert.
Eine Dummheit nach der anderen
Dann kam die 86. Spielminute. Nach einem Foulspiel blieb ein BVB-Spieler am Boden liegen, doch Iserlohn spielte weiter. Lukas Ziegelmeir entschied sich daraufhin, das Spiel mit einer Grätsche gegen seinen Gegenspieler zu unterbrechen. Der Schiedsrichter zeigte glatt Rot. Eine harte Entscheidung, selbst Gästetrainer Hampel fand: "Gelb hätte gereicht."
Noch während der Unparteiische die Karte in die Luft reckte, kam es allerdings zu einer Aktion, die wenig Raum für Interpretationen ließ. Ümit Isik drosch den Ball mit Vollspann in Richtung des Mannes in Schwarz. Dafür gab es zurecht gleich die nächste Rote Karte.
Zu allem Überfluss meinte in der 90. Minute der schon vor der Pause eingewechselte und mit gelb vorbelastete Marcel Bieber, in einer Spielunterbrechung den Ball wegschießen zu müssen. Gelb-Rot war die Folge dieser "dösigen Aktion" (Reis) und Brambauer musste die Nachspielzeit zu acht überstehen. Dieses Vorhaben misslang dank Lötters.
"Wir werden schon drei Mann finden"
"Kritiker werden sagen, die Spieler verhalten sich wie ihr Trainer", erklärte Reis nach der Partie. Dass er nun im nächsten Spiel drei Optionen weniger für die Startelf hat, kommentierte der Coach aber gewohnt gelassen: "Wir halten es so wie immer: Wir werden schon drei Mann finden, die für die gesperrten Spieler ran dürfen."
Während Brambauer damit weiter auf den ersten Sieg wartet und auch nach acht Spielen erst zwei Punkte auf dem Konto hat, kann sich Iserlohn durch den zweiten Sieg in Folge etwas Luft verschaffen. Der FCI klettert vorerst auf Rang elf.