Dabei war das Duell zwischen dem Tabellenvierten Wattenscheid und den arg abstiegsbedrohten Gästen aus Dröschede (15.) bei weitem nicht so einseitig, wie es der Tabellenstand vermuten ließ. Die Iserlohner spielten munter mit und hatten kurz vor der Pause sogar die Gelegenheit in Führung zu gehen.
Die Anfangsphase gehörte aber klar den Hausherren. Wattenscheid begann druckvoll und hatte durch den agilen Matthias Kaiser die erste Gelegenheit. Seine Direktabnahme vom Strafraumeck wurde jedoch geblockt (7.). Das sollte allerdings auch lange Zeit die einzige Möglichkeit bleiben, die Wattenscheid aus dem Spiel kreierte. Gefährlich wurde es nur über Standards: Eine Ecke von Kapitän Ali Vural kratzte Dröschedes Keeper Julian Schmahl gerade noch von der Torlinie (17.). Ein Freistoß von Vural strich zudem knapp am linken Torpfosten vorbei.
Dröschede nutzt seine Chancen nicht
Und die Gäste? Die lauerten nach der stürmischen Drangphase des Favoriten zu Beginn der Partie auf ihre wenigen Chancen. Mitte der ersten Halbzeit wurde Dröschede jedoch stärker. Die Stürmer attackierten früh in der gegnerischen Hälfte und provozierten so einige Abspielfehler der Wattenscheider Hintermannschaft. Nach und nach spielten sich die Iserlohner einige Gelegenheiten heraus. Die beste Chance hatte der junge Sasfet Davulcu nach einer schönen Einzelaktion in der 44. Minute, scheiterte mit seinen Schuss aber an 08-Torwart Christian Möller.
Dennis Löhr wird zum Protagonisten
Die Tore an der Dickebankstraße sollten erst im zweiten Durchgang fallen. Die Hauptrolle nach der Pause spielte Wattenscheids Stürmer Dennis Löhr. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff fand seine Ecke in Matthias Kaiser einen Abnehmer - 1:0 für den Tabellenvierten! Kurze Zeit später traf Löhr dann selbst ins gegnerische Tor. Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte und Kommunikationsproblemen in der Dröscheder Hintermannschaft umkurvte er Torwart Schmahl und schob aus spitzem Winkel zum 2:0 ein (65.).
In der Folge hatte Wattenscheid weitere Gelegenheiten zum dritten Tor, ließ die nötige Kaltschnäuzigkeit im Abschluss jedoch vermissen. Dröschede agierte in der Offensive ebenfalls zu umständlich und konnte sich kaum nennenswerte Torchancen erspielen. Der Anschlusstreffer von Edin Terzic in der Nachspielzeit kam viel zu spät. Schiedsrichter Boris Bejmowicz aus Herne pfiff die Partie gar nicht mehr an. Ein letztlich verdienter Sieg für die Hausherren, die über weite Strecken mehr in das Spiel investierten. Tabellenführer Brünninghausen und Wattenscheid trennen nun weiterhin drei Punkte.
Ärger zwischen Kapitän und Trainer?
Dass bei Wattenscheid trotz des Erfolges nicht alles rund läuft, zeigte eine Szene in der Schlussphase. Kapitän Vural und Trainer Bayram Kollu lieferten sich ein hitziges Wortgefecht über den halben Platz, nachdem Vural sich über einen Ballverlust eines Teamkollegen geärgert hatte. "Wir sprechen uns nach dem Spiel noch mal", rief Kollu seinem Schützling zu.