Als Bert Holthausen kurz vor der Winterpause mächtig auf den Tisch haute und seinen Rücktritt anbot, da er von seinem Team im Stich gelassen wurde (RS berichtete), ging ein Aufschrei durch Cronenberg. Von allen Seiten erhielt der Trainer plötzlich Unterstützung, besonders vom Vorstand. "Wir haben die Situation intern analysiert", berichtet Holthausen: "Ich bin bei den Funktionären auf verständige Ohren gestoßen, habe Rückendeckung erhalten. Die Frage ist dann: Wie kann man die Truppe nun wieder in die Spur lenken?"
Konsequenz: Mit einem Umbruch. Der Club bot den Akteuren, die sich gegen Holthausen stemmten und für die Unruhe sorgten an, in der Kreisliga A-Reserve aufzulaufen. Die ist Erster und kann in die Bezirksklasse aufsteigen. Das wollten Sercuk Kudu, Ramazan Yildirim, Abdil Choumani (alle Ziel unbekannt, Serhan Aslan (Union Solingen), Sezer Basel (beruflich verhindert) und Marius Ormann (TuS Neviges) nicht, verließen den CSC. "Jetzt haben wir eben einen Kader von 17 Mann", zuckt Holthausen mit den Schultern. "Wir haben sowieso zu sehr auf die breite Masse vertraut, als auf die Qualität zu achten. Zudem habe viele Füße einfach nicht das gebracht, was wir erwartet haben. Nun sind wir weniger, verfügen aber über Klasse." Wie die Neuzugänge Nino Pahland und Markus Prentzel. "Den beiden sollen noch weitere folgen, aber verkünden kann ich noch nichts", würde Holthausen gerne noch Nummer drei und vier an Bord holen.
Und damit der Schnitt auch sofort deutlich wird, werden sich die Vorzeichen bei den Wuppertalern kolossal ändern. Zum Trainingsauftakt am Dienstag werden die Verantwortlichen auch ein Gespräch mit der Mannschaft suchen. "Wir müssen schon jetzt die Planungen für die neue Saison aufnehmen", macht Holthausen, der nach dem erhaltenen Vertrauensbeweis für die nächste Spielzeit zusagte, deutlich: "Wir müssen die alten, vorhandenen Krusten durchbrechen, neu beginnen."
Dafür ist der Klassenerhalt jedoch Voraussetzung. "Es ist eine harte Aufgabe, aber es ist eine positive Sache. Der CSC wird sich fangen und sich demnächst auch wieder in den oberen Gefilden wiederfinden. Da bin ich mir sicher. Um unsere Ziele zu erfüllen, steht nur eins fest: Lippenbekenntnisse helfen nicht mehr."