Die Generalprobe des FSV Kettwig ist in die Hose gegangen. Gegen den westfälischen Ligakontrahenten SG Herten-Langenbochum hagelte es eine 2:5-Pleite (FSV-Tore: Kai Berges per Foulelfmeter, Stephan Heuer). "Ärgerlich, denn bis zur 70. Minute haben wir noch 2:1 geführt", schimpft Trainer Karl weiß. "So ein Einbruch darf uns nicht passieren."
Doch so kurz vor dem Start gegen den 1. FC Viersen will sich Weiß nicht mehr mit Kritik befassen, sein Team lieber aufbauen. "Wir müssen Sonntag fit sein. Wir hatten sicherlich eine durchwachsene Vorbereitung, aber es zählt einzig und allein die Meisterschaft." Und das damit verbundene Ziel, die Klasse zu erhalten. Ein schwieriges Unterfangen, denn die letztjährige Aufstiegs-Euphorie ist dem grauen Alltag gewichen. "So eine tolle Stimmung kann man nicht über ein Jahr halten", bemerkt Weiß: "Wir müssen jetzt eine Gefühlswelt schaffen, die die Zuschauer mitzieht. Es wird am Anfang durch die vielen Ausfälle noch etwas schwierig, aber ich traue der Mannschaft einen Nicht-Abstiegsplatz zu."
Im Lazarett befinden sich derzeit René Sperling (Bänderdehnung im Sprunggelenk), Neuzugang Andreas Broscheit (Schultereckgelenk-Sprengung) sowie Frederick Hoffmann, der mit einem Virus das Krankenbett hütet. "Das tut natürlich weh, aber jetzt haben die anderen Jungs die Chance", greift Weiß in die Psycho-Trickkiste.
Grund zum Optimismus haben die Kettwiger genug. Schließlich haben sich die Neuzugänge hervorragend eingefügt. "Die Integration ist reibungslos verlaufen", nickt Weiß und ballt die Faust: "Dass es wirklich so ist, können die Leute gegen Viersen zeigen. Wenn wir im ersten Heimspiel die Fans auf unsere Seite ziehen, haben wir es in den kommenden Wochen leichter."