Mit 29 Treffern hat der Cronenberger SC die meisten Tore in der Liga geschossen. Über die Hälfte dieser Tore geht auf das Konto von Markus Prentzel. Dabei spielt der 29-Jährige nicht in vorderster Front, sondern auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld. Dort erzielte er bisher schon fünf Doppelpacks. Ein Hattrick war dem James Bond-Fan ("aber nur die alten Filme mit Sean Connery") in dieser Saison allerdings noch nicht vergönnt. Dies zieht den Spott der Mitspieler auf sich: "Ich solle vorher sagen, wenn ich keine Lust habe, meinen die Jungs dann immer", erzählt Prentzel. Und damit haben sie gar nicht mal unrecht: Zweimal traf der Freistoß-Spezialist (schon zwei Treffer) nicht, in beiden Spielen blieb Cronenberg ohne Torerfolg.
Eine Abhängigkeit von seiner Person sieht Prentzel jedoch nicht: "Jeder Spieler ist zu ersetzen. Klar ist unser Spiel auf zwei,drei Positionen ausgerichtet. Aber wir haben viele gute Leute."
Der gebürtige Düsseldorfer, der in der Jugend mal sieben Hütten in einem Match schaffte, sieht seine Stärken im Dribbling und in der Spielübersicht. "Schwächen habe ich nur im Tor", scherzt der Billard-Freak. Sein Trainer sieht das etwas anders: "Seine Rückwärtsbewegung kann er noch erheblich verbessern." Bernd Bever erklärt, wie wichtig Prentzel außerhalb des Platzes ist: "Markus hat als einziger bei uns Oberliga-Erfahrung. Er spricht viel mit den jungen Spielern, gibt ihnen Tipps und hilft." Das Team unternimmt auch einiges zusammen: "Unsere Saison-Abschlussfahrt ging nach Mallorca. Außerdem waren wir im Sommer zu fünft beim Rolling Stones-Konzert in Prag, das war sehr schön", erinnert sich der Torjäger.
Seit 23 Jahren spielt er nun Fußball. Nachdem er beim BV Hassels anfing ("der Platz war direkt neben unserem Garten"), bereicherte er insgesamt zehn weitere Vereine. Privat ist Prentzel da treuer: Vor neun Jahren hat er die inzwischen 31-Jährige Nicole bei der Kneipeneröffnung seines damaligen Trainers Stefan Baur kennengelernt. Am 6. Oktober 2000 wurde geheiratet.
Auch beruflich läuft es: Prentzel ist seit 1996 im Anlagen-Management der Deutschen Bank tätig. Dies ist auch der Grund, warum der talentierte Spielmacher "nur" in der Verbandsliga kickt. "Natürlich würden mich höhere Klassen reizen. Aber zeitlich ist es sehr schwer", sieht Prentzel ein. "Da müsste schon ein Riesenangebot kommen. Doch der Beruf ist mir wichtig und ich habe hier gute Karriere-Chancen" Und was sagt der Wertpapier-Experte zum Cronenberger SC: "Wenn die an der Börse wären, würde ich sofort kaufen!"