Beim sonst so beschaulichen SC Hassel herrscht momentan große Unruhe. Ausgelöst hat diese nicht nur der sportliche Fehlstart der Mannschaft, sondern auch ein Interview von Thomas Kortmann mit unserer Zeitung, in dem der Sportliche Leiter die aus seiner Sicht mangelhaften Leistungen der Kicker kritisierte und auch Spielertrainer Christoph Schlebach in die Pflicht nahm. Der reagierte verärgert und will in den kommenden Tagen mit dem Vereinsvorstand die Lage sondieren.
Christoph Schlebach, was versprechen Sie sich von dem Gespräch mit der Clubführung?
Ich möchte, dass wir uns austauschen und uns gegenseitig mal die Meinung sagen, aber das sollte dann intern bleiben. Ich wünsche mir schon etwas mehr Rückendeckung und denke nicht, dass der Weg über die Zeitung der richtige ist.
Hat Thomas Kortmann genau das Gegenteil von dem erreicht, was er eigentlich bewirken wollte, nämlich dass die Leistung der Mannschaft besser wird?
Wenn man so etwas liest, ärgert man sich natürlich. Wenn man vier, fünf Partien hintereinander verliert, dann kann man vielleicht so etwas tun, aber doch nicht nach zwei Spieltagen. Das finde ich völlig überzogen. Sind die Erwartungen in Hassel nach so vielen Jahren in der Oberliga einfach noch zu hoch? Nein, das würde ich nicht sagen. Es bleibt bei unserer Zielvorgabe, dass wir Platz sechs aus dem Vorjahr verbessern wollen. Ich habe aber auch von Anfang an betont, dass wir mit einem Durchschnittsalter von etwas mehr als 22 Jahren eine junge Truppe sind, der man etwas Zeit geben sollte.
Helfen jetzt vermehrte Gespräche mit den erfahrenen Leuten wie Kapitän Christian Röder oder Claudio de Manna, die Kortmann in dem Interview namentlich genannt hat?
Ich spreche jede Woche ein paar Mal mit den Führungsspielern, daher ist das nicht nötig. Außerdem sehe ich auch nicht alles schwarz, denn im ersten Match haben wir gegen den absoluten Top-Favoriten Germania Gladbeck verloren und waren gegen Siegen zumindest in der ersten Halbzeit haushoch überlegen. Leider leisten wir uns hinten zu viele individuelle Fehler und sind vorne zu wenig durchschlagskräftig. Das muss besser werden.
Sie haben in den letzten beiden Partien von draußen zugesehen. Kehren Sie am Sonntag im Revier-Derby bei Spitzenreiter Wanne auf den Platz zurück?
Nein! Ich sehe mich zwar immer noch in erster Linie als Spieler. Aber erst, wenn ich der Meinung bin, dass ich wieder wirklich gebraucht werde, laufe ich wieder auf.