Der Tag fing früh morgens an. Schon um sechs Uhr mussten die Spieler im Hotel auf der Matte stehen. Dann gab es ein reichaltiges Frühstück und los ging es zum Trainingsgelände in Heimstätten. Dort stand für die Jung-Kicker dann das entscheidende Training auf dem Programm. Erneut in Kleingruppen aufgeteilt hieß es diesmal nach dem Aufwärmen: Spielen auf halbem Feld. Dabei konnten die Kicker dem Scouts zum ersten Mal ihre Fähigkeiten demonstrieren.
Thomas Schaaf und KLaus Allofs kamen zu spät
Und Raphael Steinmetz hat sich so richtig ins Zeug gelegt. Wie es sich für einen Offensiv-Allrounder gehört, hat er gleich zwei Tore gemacht und eines vorbereitet. Schade nur, dass Werder-Coach Thomas Schaaf und Manager Klaus Allofs noch nicht da waren. Doch auch, wenn sie am Ende die Teams im Finalspiel betreuten, hatten sie noch genügend "Helfer", die die Jungs während ihrer Abwesenheit beurteilten. Und so ging auch die Leistung von Steinmetzt nicht unter. Dennoch war der 17-Jährige eher zurüchaltend: "Ob's reicht, weiß ich nicht. Hier sind so viele gute Spieler", grübelte er über seine Leistung.
Danach gab es dann die verdiente Pause. Völlig erschöpft waren die Jungs von den eineinhalb Tagen Training. Allerdings hieß es in der Pause warten. Warten auf die Entscheidung: Wer gehört zu den glücklichen 28 Spielern, die im Elf-gegen-Elf (plus drei Auswechselspieler) die beiden Welt-Finalisten unter sich ausspielen. Bis zum Nachmittag mussten die 80 warten. Und die Nervosität lag bis dahin spürbar in der Luft.
Mario Götze mit dem richtigen Riecher
Gegen 16 Uhr war es dann endlich so weit. Und auch, wenn das "Final-Announcment" für den RevierSport-Teilnehmer weniger erfolgreich war - er gehörte nicht zu den 28 - hatte das Revier trotzdem etwas zu Jubeln. Denn mit Marcel Stenzel, er hatte von Mario Götze eine Wild Card für das Event erhalten, schaffte es immerhin ein Dortmunder in den "Recall".
Und der setzte im Abschlussspiel alles auf eine Karte. Mit vollem Einsatz zeigte er Schaaf, der sein Team betreute, und Allofs, was er drauf hatte. Der "Zehner" war immer anspielbereit, verteilte die Bälle wieder, schoss das erste Tor und bereitete auch noch eins vor, womit er einen bleibenden Eindruck hinterließ. Denn als gegen 18.30 Uhr die beiden Finalisten, die neben dem Ticket to Barcelona auch noch eines für das Champions League-Finale zwischen Bayern München und Chalsea bekamen, bekanntgegeben wurden, lautete der eine Name: Stenzel.
Barcelona, ich komme!
Der 20-Jährige aus der zweiten Mannschaft von Preußen Münster war natürlich überglücklich, auch, wenn er die Freude nur so halb raus lassen konnte. "Ich bin total kaputt", gestand er nach dem Spiel. "Natürlich habe ich hier 110 Prozent gegeben." Auf Barcelona freut er sich aber trotzdem riesig. "Ich werde meine Chance weiterhin nutzen", erklärte er. "Ich hoffe, mein Weg ist noch nicht zu Ende."