Denn durch das unnötigen Remis ist der Rückstand auf den SV Lippstadt wieder auf fünf Zähler angewachsen. Dabei sah es eine Halbzeit lang danach aus, als würde der Ausflug in den Bielefelder Ortsteil planmäßig verlaufen. Die Hammer hatten das Geschehen weitgehend unter Kontrolle, gingen durch einen Abstauber des genesenen Ferhat Cerci früh in Führung (9.) und legten kurz vor der Pause durch Gianluca Gerco sogar den zweiten Treffer nach (40.).
Doch die 15-minütige Pause tat dem Spiel der HSV überhaupt nicht gut. Plötzlich schlichen sich in der Defensive viele Unachtsamkeiten ein und Michael Zech (49.) und Sascha Schmikal (64.) konnten für den VfL ausgleichen. „Bei den Gegentoren haben wir uns extrem dämlich angestellt“, ärgerte sich Spielertrainer Lars Müller, der anschließend mit zwei Lattentreffern nur knapp die erneute Führung seiner Mannschaft verpasste. Doch auch die Gastgeber hatten im offenen Schlagabtausch nun einige Gelegenheiten. „Es war ein eigenartiges Spiel“, befand Müller. „Das hätte auch 8:8 ausgehen können.“
Richtig wütend machte ihn jedoch eine Szene in 79. Minute. „Da hätten wir einen klaren Elfmeter bekommen müssen, aber wir kriegen ihn nicht und obendrauf zeigt der Schiedsrichter Pascal Harder noch die Gelb-Rote Karte. Wenn man als Kapitän nicht mehr normal mit dem Schiri reden darf, dann weiß ich es auch nicht. Es stinkt mir langsam, was in dieser Liga teilweise gepfiffen wird.“ Für den verpassten Dreier machte Müller den Unparteiischen allerdings nicht verantwortlich, schließlich hatten seine Schützlinge ihren Teil zum gebrauchten Nachmittag beigetragen. „Wir haben es selbst vergeigt. Wenn man 2:0 führt, muss man das Ding nach Hause fahren.“