Hinter den Marler Kulissen brennt der Baum. Nach dem Trio-Rausschmiss von Michael Durdjevic, Stefan Wegner und Cesur Soyat meldet sich nun Letzterer zu Wort. "Die Darstellungen des Trainers Karl-Heinz Völkel sind an den Tatsachen vorbei gegangen. Ich bin kein Quertreiber und wollte bereits nach der 0:3-Pleite in Sundern meine Freigabe haben."
Doch der Reihe nach. Gegen den TuS saß Soyat auf der Bank. "Deshalb habe ich mit dem Vorstand gesprochen, mich freizustellen", berichtet der Linksfuß. "Gegen Herne und Erndtebrück war ich erneut draußen, der Coach hat in dieser Zeit kein Wort mit mir geredet. Vor dem Match gegen Lüdenscheid ist der Trainer dann auf mich zugekommen und hat gesagt, dass er sich sechs Leute ausgesucht hätte, mit denen er planen würde. Ich war dabei." Völkel kommentiert wortkarg: "Wir wollten mit den Entlassungen ein Zeichen setzen, dass nur noch die Jungs in Frage kommen, mit denen ich auch in der neuen Serie zusammen arbeiten will. Cesur und die beiden anderen gehörten nicht dazu."
Nach dem Lüdenscheid-Debakel kam Soyat Dienstags zum Training. "Dort wurde mir gesagt, dass ich gefeuert bin, nicht mehr mittrainieren darf. Völkel sollte mal an seinem Stil arbeiten." Der Trainer hält sich zurück: "Klar, dass er einen Grund sucht, aber ich werde keine schmutzige Wäsche in der Öffentlichkeit waschen." Besonderen Wert legt Soyat auf die Tatsache, dass "ich kein Quertreiber bin. Ich habe mich immer untergeordnet." Völkel bestätigt: "Das ist falsch rüber gekommen. Er war kein Quertreiber."
Dann legt Soyat nach: "Durch unsere Rauswürfe hat Völkel nur seinen eigenen Kopf gerettet. Wir waren Sündenböcke." Völkel lacht: "Ich habe nicht an meinen Kopf, sondern an die Mannschaft gedacht. Über mein Haupt entscheiden andere." Soyat: "Wenn ich lese, dass er mich nicht benötigt, kann ich nur müde schmunzeln. Ich habe immer nur in der Oberliga gespielt. Der Mannschaftsrat und er selbst haben mich doch überredet, zu bleiben. Sonst wäre ich schon viel früher weg gewesen."