Durch den Klassenerhalt der Siegener am grünen Tisch ist der Abstieg für Stadtlohn bittere Realität geworden. Nach zehnjähriger Oberliga-Zugehörigkeit müssen die Münsterländer nun runter in die Verbandsliga. "Es ist leichter drin zu bleiben, als wieder hoch zu kommen", sieht SuS-Geschäftsführer Michael Schley der Operation "direkter Wiederaufstieg" eher skeptisch entgegen.
Zwar haben aus dem aktuellen Kader bereits zehn Mann ihre Zusage für die Fünftklassigkeit gegeben, acht Neuzugänge stehen fest und aus der eigenen Jugend und Reserve wird nachgerüstet. Aber "wir müssen uns dort erst einmal eingewöhnen und konsolidieren. Außerdem wollen wir nicht zu hoch greifen", ist Schley realistisch. "Sollten wir gut in die Saison starten, könnten wir ganz oben mitmischen, denn das Team ist stark genug."
Bevor sich die Stadtlohner aber um die Zukunft kümmern, kartet Schley lieber noch einmal nach: "Jetzt wird die Tragweite des letzten Spieltages deutlich. Wäre alles normal gelaufen, hätten wir Siegen II hinter uns gelassen. Aber Bochum hat verloren." Schley relativiert und hebt den Zeigefinger: "Natürlich sind wir sportlich abgestiegen, haben nur 40 Punkte geholt. Aber die anderen Vereine sollten sich mal ihre Gedanken machen."
Trainer Manfred Ostendorf ist mit seinem Team auf Mallorca. Erst heute Abend wird der Flieger wieder in Deutschland landen. "Hoffentlich war die Stimmung nicht ganz im Keller", hat Schley die Aktiven direkt vom Schweinfurter Lizenz-Entzug informiert, um dann optimistisch nachzuschieben: "Es war eine schöne Zeit in der Oberliga. Leider ist sie jetzt erst einmal vorbei. Aber ab dem morgigen Montag werden wir wieder angreifen. Wir lassen uns nicht unterkriegen."